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Resident Evil 7: Zurück zu den Wurzeln?

Mit Resident Evil hat Capcom das Horror-Spiel-Gerne revolutioniert und die Spiele-Reihe hatte seine Höhen und Tiefen. Wie hat sich Resident Evil entwickelt und was können wir von der Zukunft der Reihe erwarten?

Marco Mühlen · 27. Mai 2016
Resident Evil 1
Das erste Resident Evil überzeugt heute noch im gelungenem Remake von 2015

Wenn jemand über Horror-Spiele spricht, fällt zwangsläufig irgendwann der Name Resident Evil. Im Jahre 1996 revolutionierte Capcom mit seinem Spiel damals die Videospiele und begründete auch gleich ein ganz neues Genre.

Während das erste Resident Evil bahnbrechend war, so waren die folgenden Teile nicht mehr ganz so innovativ. Doch das war auch gar nicht notwendig, da das Prinzip noch neu und unverbraucht war, auch nachdem es zu dem Zeitpunkt schon einige Nachahmer gab.
Während der zweite Teil noch für furiose Zustimmung der Fans sorgte, so enttäuschend war dann der dritte Ableger der Reihe. Hier versuchte Capcom damals schon mit einer Neuerung dem Spielprinzip ein wenig Neues abzugewinnen, was den alt-eingesessenen Resident Evil-Fans nicht mehr ganz so gut schmeckte.

Als man dann für die Dreamcast Resident Evil: Code Veronica veröffentlichte, hatte man wieder die Herzen der Fans zurückerobert. Es war das erste Resident Evil, welches keine vorgerenderten Hintergründe mehr besaß und stattdessen auf vollständige 3D-Kulissen setzte. Optisch wie spielerisch war das Spiel wieder eine absolute Glanzleistung.

Resident Evil Code Veronica
Resident Evil Code Veronica war der erste Teil vollständig in 3D

Es folgte mit Resident Evil Zero der erste Ableger der Reihe, den man im Spiel mit einem Partner beschritten hat. Das Spiel erschien damals zunächst als GameCube-exklusives Spiel, was einige Fans zu der Zeit verärgerte, da die meisten eine PlayStation 2 besaßen.
Da die Verkaufszahlen stagnierten, entschied sich Capcom für einen Reboot der Serie. Es musste was geändert werden und sie ließen Shinji Mikami mit Resident Evil 4 freie Hand. Dieser krempelte das gesamte Spiel um und kreierte damit ein Action-Horror-Spiel mit vielen Panik-Momenten, wie wir sie so noch nicht kannten. Es war neu und erfrischend, so dass es kein Wunder war, dass sowohl Presse wie Fans Resident Evil 4 gebührend feierten.

Resident Evil 4
Resident Evil 4 war der erste erfolgreiche Reboot der Reihe

Mit der damaligen neuen Konsolen-Generation mit PlayStation 3 und der X-Box 360 sollte dann der fünfte Teil auch noch optisch einen draufsetzen. Allerdings spielte dann Resident Evil 5 auf dem afrikanischen Kontinent bei meist sehr hellen Tageslicht und man war wieder nicht alleine unterwegs, sondern hatte stets eine Partnerin bei sich.
Aufgrund der Tatsache, dass man immer zu zweit gewesen ist und auch dass man als militärisch ausgebildete Kampfmaschine mit zahlreichen Waffen unter der grellen Sonne unterwegs war, erinnerte das Spiel allerdings nicht mehr sehr viel an den ursprünglichen Horror-Gedanken. Resident Evil war zu einem Shooter geworden, der aufgrund des Co-Op-Modus dennoch spaßig war.

Resident Evil 5
Resident Evil 5 wirkte schon eher wie ein Shooter

Und dann kam Resident Evil 6.

Groß angekündigt mit Versprechen wieder an die alten Teile anzuknüpfen, erschien 2012 dann das lang erwartete Resident Evil 6. Umfangreich war das Spiel mit seinen vier Kampagnen mit unterschiedlichsten Charakteren ja, aber spielerisch war es eine Katastrophe.
Da man ja – wie von den Fans ja gewünscht – gleichzeitig rennen und schießen konnte, sorgte Capcom einfach dafür, dass genügend Zombies einem vor die Füße rennen, sodass es nur noch darauf hinausgelaufen ist, in ein Areal zu kommen, dort alle Gegner zu erledigen, um dann ins nächste zu gelangen. So geht jegliches Horror-Gefühl verloren und man vermisst das langsame Erkunden von unheimlich wirkenden Räumlichkeiten schmerzlichst.

Dabei kann Capcom durchaus noch gute Resident Evil-Spiele herstellen, wie sie mit den Revelations-Ablegern bewiesen haben. Während der zweite Teil zwar wieder mehr in Richtung Action ging, war es dennoch ein gutes Resident Evil.

Resident Evil Revelations 2
In den Revelations-Ablegern konnte man wieder mehr erforschen

Was können wir also nun von zukünftigen Resident Evil-Titeln erwarten?
Jüngst meldete sich Branchen-Insiders Serkan Toto und teilt mit, dass sich Resident Evil 7 nicht nur in Entwicklung befindet, sondern zu E3 angekündigt wird. Zudem soll das neue Resident Evil (mal wieder) zu den Horror-Wurzeln zurückkehren.

Ob diese Aussagen stimmen oder nicht, lässt sich jetzt noch nicht ganz abschätzen. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass Capcom an einem neuen Resident Evil arbeitet und dass dieses Spiel dann zur E3 enthüllt werden wird.
Die Rückkehr zu den Wurzeln dieser Horror-Spiele-Serie ist aber dann wieder anzuzweifeln. Es wären Änderungen wünschenswert, die im Grunde wieder einen Schritt zurück bedeuten könnten. Aber ein Reboot der Reihe ist dringend notwendig.

Wir erinnern uns an alte Versprechen und einen eher durchschnittlichen Shooter namens Resident Evil 6. Schon damals wollte man zu den Wurzeln zurückkehren, und tatsächlich schaffte man das ansatzweise in der Leon-Kampagne. Dieser Ansatz dauerte dann allerdings auch nicht mehr als 10 bis 20 Minuten, bevor dann wieder versucht wurde, das Game in einen Shooter zu verwandeln.

Resident Evil 6
Der sechste Teil von Resident Evil kam nicht mehr so gut an

Capcom ließ damals vor der Veröffentlichung verlauten, man wollte auch das Call of Duty-Publikum ansprechen. Dass das dann gründlich in die Hose gegangen ist, konnte man dann am fertigen Spiel sehr gut feststellen. Die Spieler, die ein Horror-Spiel spielen wollten, waren vollkommen enttäuscht, dass man in Resident Evil plötzlich nur noch mit einer hakeligen Steuerung stumpf eine Gegnerwelle nach dem anderen abwehrt. Und die Call of Duty-Spieler? Tja, die spielen weiterhin Call of Duty.

Daher erhoffen wir uns von Capcom, dass sie für ihren neuesten Teil endlich mal den Action-Mantel ablegen (oder zumindestens den Shooter-Anteil deutlich zurückschrauben) und wieder alte und gruselige Räumlichkeiten schaffen, die wir alleine erkunden können und dabei dann auch gerne mit Jumpscares wieder erschrocken werden.
Wir erwarten keine Revolution wie damals im Jahre 1996, aber ein Horror-Spiel, dass tatsächlich mal wieder gruselig ist.