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Dishonored 2: Das Vermächtnis der Maske

Corvo Attano, der Leibwächter der Kaiserin aus dem ersten Dishonored Teil, und seine Tocher Emily sind zurück und müssen sich erneut Intrigen und Verrat stellen.

Sarah Kühner · 28. November 2016

Es könnte alles so schön sein, Emily, die Tochter der ermordeten Kaiserin aus dem ersten Teil von Dishonored, regiert mittlerweile als Kaiserin über das Land. Zum fünfzehnten Jahrestag des Anschlags auf ihre Mutter taucht nun jedoch ihre Tante auf und erhebt Anspruch auf den Thron, mit allen Mitteln. Zu allem Überfluss schafft sie es auch, uns zu entmachten und wir stehen alleine einer neuen Bedrohung gegenüber. Hier können wir nun wählen: Spielen wir als Corvo, oder lieber als Emily?

dishonored 2

Der Unterschied zwischen den beiden Figuren dürfte am ehesten in den wählbaren Fähigkeiten liegen, wobei der Grundstamm immer der selbe ist.
Ob man nun lautlos durch die Gegend schleichen möchte, um seine Gegner nur zu betäuben, oder lieber mit brachialer Gewalt alles nieder metzelt was einem im die Quere kommt, ist hierbei eher unerheblich und mit beiden zu meistern. Die einzelnen Spielweisen haben jedoch Auswirkungen auf das Spiel, das Umfeld und den Charakter, den wir gewählt haben. Es ist durchaus möglich ohne einen einzigen Toten das Szenario zu spielen. Läuft man jedoch die Waffe schwingend durch die Gegend, sieht man, wie sich nach und nach das Umfeld verändert. Eine ziemlich nette Art einem zu zeigen, dass der eingeschlagene Weg vielleicht spielerisch unterhaltsam sein mag (je nach Vorlieben), jedoch nicht unbedingt dazu beiträgt sich eine reine Seele zu bewahren. Entscheidet man sich für den Weg des Schleichens fällt als erstes die gute KI der Gegner auf. Nicht entdeckt zu werden gestaltet sich bisweilen als sehr knifflig und um aus dem Visier zu kommen benötigt es oft einiger Anstrengung. Hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet und eine recht überzeugende Gegnerschar geschaffen.

dishonored 2

Die Welt an sich lässt sich ziemlich frei erkunden, Passanten reagieren auf einen, je nach Chaosfaktor, also je nachdem wie blutig die Spielweise ist, auch mal nicht ganz so freundlich. Sie geben einem vielleicht sogar im Vorbeigehen Hinweise auf Nebenaufgaben und Schätze. Die Rätsel selber sind nun nicht allzu knifflig, oft lassen sich Hinweise in den unzähligen Schriftstücken finden, die überall herum liegen. Diese zu lesen lohnt sich auch durchaus, erzählen sie die Geschichte der ersten Teiles zum Beispiel nach und legen dem Spieler auf diese Art eine neue Sicht auf die Dinge dar.

Dishonored 2

Optisch ist das Spiel recht gut gelungen, die Atmosphäre, die Details und auch das Design an sich machen viel Freude beim durchqueren der doch recht düsteren und blutigen Welt. Allerdings ist es nicht frei von Fehlern, so kam es vor, dass eine ganze Decke fröhlich flackerte, was der ganzen Atmosphäre in dem Fall nicht sonderlich gut tat. An und für sich ist es aber in sich stimmig und passt zum Setting.

dishonored 2

Das Gameplay selber erscheint im ersten Moment nicht sonderlich intuitiv zu sein und benötigt einiges an Einarbeitungszeit. Hat man diese nun aber verinnerlicht geht sie leicht von der Hand und Angriffe, Sprüche oder ähnliches lassen sich schnell und gekonnt anwenden. Auch das Shop-System mag am Anfang ein wenig Gewöhnungsbedürftig sein, so hatte ich zuerst nicht gesehen, dass der Herr auch noch eine Auslage auf der rechten Seite hatte. Aber das passiert einem natürlich kein zweites Mal, ist aber gerade am Anfang ein bisschen ärgerlich, da man das Mühevoll zusammen geklaute Geld im Nachhinein vielleicht lieber für was anderes ausgegeben hätte.

dishonored 2