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Preview – Gravity Lane 981

Hals über Kopf in Portal verliebt

Jan Markus Mäuer · 25. August 2019

Im Berliner Entwicklerstudio “Byte Rockers’ Games” war man offensichtlich sehr nervös, schon zur Gamescom 2019 das neueste Projekt zu zeigen, das gerade einmal seit vier Monaten existiert. Da hilft es auch sicher nicht, sich mit einer wie sie es selbst nennen “Liebeserklärung an Portal” einen sehr hohen Maßstab in Sachen First Person Puzzlespiel zu stecken.
Einen Vorteil hat dieser Sprung ins kalte Wasser jedoch: Mit Hands-On Möglichkeiten sowohl für die Presse als auch für Privatbesucher, sowie einer zeitlich begrenzt verfügbaren Demo auf Steam, will man so früh wie möglich viel Feedback sammeln um zu entscheiden, wie das finale Produkt aussehen soll.

Die titelgebende Gravity Lane 981 ist die Adresse, wo Protagonistin Stella lebt. Stella ist der Sproß einer berühmt-berüchtigten Familie von Superschurken. Bösewicht sein liegt ihr jedoch so garnicht, stattdessen erfindet sie lieber Dinge, wie zuletzt einer “Gravitationskanone”, angetrieben durch den mürrischen sprechenden Hamster Greg. Der ist darüber nicht sonderlich glücklich, aber angesichts dessen, dass Stella versehentlich eine Selbstzerstörungsbombe aktiviert hat und beide nun in der Villa eingesperrt sind, hat er keine allzu große Wahl.

Die Demo stellt einen frühen Querschnitt des Spiels da und dem Schwierigkeitsgrad, der dabei angedacht wurde. Um durch die verschiedenen Räume zu kommen, hat man statt einer Portal-Gun wie oben erwähnt eine Gravitationskanone, die an bestimmten Stellen ein Energiefeld schaffen kann, dass die Gravitation von allem darin verändert. Es ist ein bisschen mit Gravity Rush zu vergleichen: Wohin die Partikel im Feld wandern, wird zum neuen “unten”. Und nicht nur man selbst, sondern auch Objekte können so schwerkrafttechnisch manipuliert werden.

Was bei Gravity Lane 981 heraussticht, ist, das die Demo für das sehr frühe Entwicklungsstadium schon ziemlich aufpoliert ist. Der Comic Look erinnert ein wenig an Quantum Conundrum, dem Nachfolgeprojekt von Portal Schöpfer Kim Swift, und sieht schon jetzt stimmig aus. Dem Gefühl der Wertigkeit hilft zudem Hamster Greg, der in der Demo bereits professionell auf englisch und deutsch vertont wurde und dessen trocken absurder Humor und dynamische Lösungshilfen einen durch das Spiel begleiten soll. Die Entwickler deuteten an, dass Greg sich im Verlauf des Spiels für seine Misshandlung als billige Energiequelle “rächen” könnte, und es wird interessant herauszufinden wie das so ist, wenn sich die eigene “Waffe” gegen einen richtet.

Doch bis zum geplanten Release auf PC und Nintendo Switch ist noch einiges in der Luft, weshalb Byte Rockers’ auf viel Feedback hofft, insbesondere was Fragen des Schwierigkeitsgrades und der Präsentation angeht. Von daher macht es vielleicht am meisten Sinn, einfach mal selber einen Blick auf die kostenlose Demo zu werfen, solang diese noch online ist. Und dann am besten die eigene Meinung den Entwicklern selber mitteilen.