TESTS

PlayStation VR

Sonys VR-Brille im Test.

Sebastian · 15. Januar 2017

Seit jeher ist es der Wunsch der Menschen, das Erlebnis in der digitalen Welt noch intensiver und realer zu erleben. Von noch schärferen Bildern, über 3D Brillen, hat es in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Innovationen und technischer Entwicklungen gegeben. Aber nun ist die Branche im Begriff, einen noch größeren Sprung zu wagen, der womöglich bereits gelungen ist. Die Rede ist von Virtual Reality, auch “VR” genannt.

Die japanische Firma Sony, ein Pionier im Bereich Technik und Unterhaltungselektronik, nahm sich ebenfalls dem Thema an und brachte im vergangenen Oktober ihre eigene Lösung “PlayStation VR” auf den Markt. PlayStation VR ist kompatibel mit PlayStation 4 und PlayStation 4 Pro und hebt das Erlebnis der Videospiele auf ein ganz neues Level. Aber kann sich die VR-Brille von Sony gegen die Wettbewerber durchsetzen? Bekommt man ausreichend Leistung für sein Geld? Ist PlayStation VR für jeden geeignet? Dies und viele andere Fragen beantworten wir in unserem ausführlichen Test.

Was ist VR?

Der Begriff “VR” bedeutet Virtual Reality, die virtuelle Realität. Damit ist gemeint, dass Bewegungen des eigenen Körpers, möglichst in Echtzeit in digitaler Form adaptiert werden, so dass man das Gefühl hat, ein Teil der virtuellen Welt zu sein. In diesem Fall bezieht sich dies auf die Kopfbewegung, die Position und Körperhaltung im Raum. Die Brille projiziert das Bildsignal, welches normalerweise nur auf dem TV landet und dargestellt wird, direkt vor den Augen, berücksichtigt aber die eigene Körperbewegung, so dass ein Gefühl erzeugt wird, man schaue direkt in die Welt des Videospiels.

Was bekomme ich für mein Geld?

Das Paket beinhaltet das VR-Headset, die Prozessoreinheit die zwischen das Headset, PlayStation-Konsole und TV angeschlossen wird, Anschlusskabel zum VR-Headset, ein HDMI-Kabel, ein USB-Kabel, Stereokopfhörer, Netzkabel sowie Netzanschluss. Die nötige PlayStation Kamera ist nicht mit enthalten und muss zusätzlich gekauft werden. Alle Spiele lassen sich mit einem Dual Shock 4 Controller spielen und benötigen keine zusätzlichen Controller. Dennoch sind einige Spiele mit PlayStation Move kompatibel, was für eine menge Spaß sorgt, denn damit lassen sich die Bewegungen der Arme und Hände wunderbar in das Spielerlebnis integrieren. Wer noch PlayStation Move Controller der PlayStation 3 Zuhause hat, kann diese ohne Probleme dafür nutzen.

Das kann PlayStation VR

Sonys VR-Brille kommt mit einem 5,7 Zoll großen 1920×1080 RGB OLED Display daher. Damit ist Sony in Sachen Auflösung auf dem dritten Platz, zwischen seinen Wettbewerbern Oculus Rift und HTC VIVE. Die Bildrate beträgt 120 Hertz und ist somit im Vergleich zu den anderen Anbietern sogar etwas besser. Eine stabile Bildrate ist in Sachen VR ein wichtiges Thema und darf nicht vernachlässigt werden. Bricht die Bildrate ein und kommt es zu leichten Verzögerungen der Bilder, kann dem Spieler schnell ein wenig übel werden. Dieses Phänomen ist auch als “Motion Sickness” bekannt und bereitet ein paar Spielern einige Probleme. Daher ist es immer sinnvoll, VR-Brillen vorher einmal auszuprobieren, um einen möglichen Fehlkauf zu vermeiden.

Position-Tracking

Eine beeindruckende Welt in VR ist nicht nur durch gute Bildrate und tolle Grafik gewährleistet, auch das Erkennen der eigenen Position im Raum durch die PlayStation Kamera ist ein wichtiges Element, um das Erlebnis noch beeindruckender zu gestalten. Nehmen wir einmal an, wir sitzen in einem VR-Pokerspiel und möchten den anderen Spielern neben uns in die Karten schauen. Ohne Position-Tracking wäre dies unmöglich und würde den Spielspaß ein wenig trüben. Hier bietet das Paket ein sehr gutes Tracking und läuft sehr sauber, man vergisst relativ schnell, dass man sich in einem Spiel befindet.

3D Sound für das perfekte Erlebnis

Wer das VR-Paket voll ausschöpfen möchte, dem sei dringend empfohlen, zusammen mit der VR-Brille auch Kopfhörer zu verwenden. Die Brille hat am Kabel zur Prozessoreinheit eine kleine Bedieneinheit, wie man sie von vielen Smartphone Headsets bereits kennt. Hier lässt sich ein Stereokopfhörer via Klinke-Anschluss einstecken, und schon kann das Erlebnis beginnen. Nun wird der Sound direkt zu den Kopfhörer gesteuert und wird so ausgegeben, wie wir unseren Kopf bewegen. Einen sehr guten Einsatz des 3D Sound zeigt das Minispiel “Kitchen Demo” von CAPCOM. Hier sitzen wir in einem dunklen raus, gefesselt und orientierungslos, bis wir bemerken, dass wir nicht allein sind. Plötzlich kommen Geräusche von links, wir schauen in Richtung der Geräusche um zu sehen, was da los ist. In dem Moment passt sich der alles entsprechend unserer Kopfbewegung an und Nebengeräusche die vorher vor uns waren, sind nun auf der rechten Seite zu hören.

Ist PlayStation VR für jeden geeignet?

In neun von zehn Fällen, ja. PlayStation VR öffnet für viele Gelegenheitsspieler einen sehr interessanten Markt. Der Preis von 399 EUR ist im Vergleich zu den Wettbewerbern relativ gering und macht es daher zugänglicher. Brillenträger haben sogar hier Glück, denn PlayStation VR ist auch für Brillenträger geeignet. Körpergröße zum spielen mit VR ist nicht relevant, dennoch wird PlayStation VR erst für Spieler ab 12 Jahren ausdrücklich empfohlen.