TESTS

Senran Kagura Peach Beach Splash

Wer wollte nicht schon immer vollbusige Schönheiten mit Wasserpistolen gekonnt nass spritzen?

Marco Mühlen · 27. September 2017

Im neuestem Ableger der Senran Kagura-Reihe geht es diesmal nicht um den Kampf der besten Shinobi-Künste, sondern um die Teilnahme am PBS – Peach Beach Splash. Dort bewaffnen sich die beliebten Ninja-Girls mit Wasserpistolen und spritzen sich gegenseitig nass.

Die Story wird im Anime-Video eingeführt und zeigt die bunte Welt der Shinobi-Schülerinnen.

Ein Wiedersehen mit wohlgeformten Rundungen

Es ist soweit, die Shinobi-Schülerinnen aus den vergangenen Senran Kagura-Spielen sind wieder unterwegs. Mit dabei natürlich wieder Asuka und Hibari der Hanzó-Schule, aber auch die anderen Akademien sind wieder mit von der Partie.

Diesmal werden die Mädchen an einen geheimnisvollen Ort geschickt, wo ihnen der geheimnisvolle Mr. K erklärt, dass sie im neuem PBS-Turnier antreten müssen. Das PBS entpuppt sich als Wasserpistolen-Schlacht in knappen Bikinis.

Die Mädels sind teils mäßig begeistert, machen aber dennoch alle mit. Aber immerhin steht ein Preis in Aussicht, wo man sich alles wünschen darf. Das klingt verlockend, aber im Laufe der Story erkennen viele, dass sie gar keine so richtigen Wünsche haben.

Die Übertragung läuft auf dem geheimen Shinobi-Sender „NewTube“.

Die gesamte Geschichte ist ziemlich banal, aber mit teils sehr witzigen Szenen untermalt. Viel darf man hier also storytechnisch nicht erwarten.

Spritzen statt Ballern

Wer die bisherigen Teile gespielt hat und nun auf einen weiteren Massenprügler gehofft hat, wird ein wenig enttäuscht werden. Da wir diesmal nun mit Schusswaffen unterwegs sind, kommt es nur gelegentlich mal zu einem kurzen Nahkampf. Die meiste Zeit sucht man sich Deckungen und schießt von dort aus auf die Gegner. Damit spielt sich das Spiel nun wie ein Shooter und nicht mehr wie ein Kampfspiel.

Zu Beginn eines jeden Matches entscheiden wir uns für ein Kartendeck, welches wir auch editieren können. Das Kartendeck ist dann unsere Kampf-Ausrüstung für das jeweilige Match. Die erste Karte hierbei ist dann stets unsere Waffe, die wir auch auswählen können. Dabei gibt es dann wie in jedem Shooter die Wahl zwischen vielen, verschiedenen Waffentypen wie Pistolen, Railgun, Sniper-Gewehr, Shotgun und vieles mehr. Und alle sind entsprechend als Wasserpistolen aufbereitet – so ist der Flammenwerfer hier zum Beispiel eine Dusche mit Pumpe.

An Waffen steht fast alles zur Verfügung.

Bei den anderen Karten handelt es sich dann um Helfer-Features wie zum Beispiel Spezial-Attacken. Diese lassen sich dann auch später auch noch aufleveln und verstärken. Da gibt es neben den Pets (kleine Tier-Helferlein, die uns länger unterstützen) auch Ninja-Girl-Karten, die dafür sorgen, dass wir entsprechende Super-Attacken von anderen Charakteren nutzen können.

Während des Gefechts können wir die Karten durch die Richtungstasten auf dem Controller aktivieren. Die Waffen-Karte wird gleich zu Beginn automatisch aktiviert, die brauchen wir also nicht manuell auswählen.

Das bedeutet allerdings auch, dass wir nur mit der ausgewählten Waffe kämpfen können. In den Arenen liegen keine anderen Waffen herum, die wir einsammeln könnten. Und auch keine Munition, um die wir uns so erst einmal keine Sorgen machen müssen, da der Wasservorrat in unserer Kanone niemals aufgebraucht wird.
Nur Nachladen müssen wir noch, was wir durch mehrmaliges Drücken der Viereck-Taste erledigen. Dann gehen unsere Heldinnen in die Hocke und pumpen ihre Wasserpistolen wieder voll mit Wasser.

Die Kämpfe laufen sehr schnell und dynamisch ab.

Und das ist auch dringend nötig, da wir nicht nur durch unsere Schüsse schnell viel vom wertvollen Nass verlieren, sondern auch durch unsere Sprünge. Denn an den Rücken der Damen sind kleine Jetpacks befestigt, die uns mit Wasserdruck in die Luft befördern. So können wir wahnsinnig hoch springen und gelangen so auch an Orte, die uns strategische Vorteile bieten. Doch dadurch verbrauchen wir auch schnell sehr viel Wasser.

Die Dynamik bei den Kämpfen gerade mit den schnellen Bewegungen der Shinobi-Girls und dem weiten und hohen Hüpf-Möglichkeiten durch die Jetpacks geben dem Spiel ein enormes Tempo vor, was schon fast an das neue DOOM heranreicht, auch wenn es sich bei dem Senran Kagura-Ableger hier nicht um einen Ego-Shooter handelt.

Girls zum Sammeln

Hat man ein Gefecht gewonnen, erwarten einem im Spiel natürlich Belohungen. Neben Geld in der Ingame-Währung gibt es noch besondere Sammel-Karten. Die kommen im virtuellen Booster-Pack über den Bildschirm geflogen und wir öffnen dieses mit einem Tastendruck, so dass sich die Karten innerhalb dieser Packung sortiert über den Bildschirm ausbreiten.

Als Belohnung für gewonnene Matches winken unter anderem neue Karten. Das Auspacken dieser sorgt für ein wohliges Sammel-Gefühl.

Das virtuelle Auspacken erinnert stark an das Gefühl, wenn man Panini-Sammelbilder kauft und auspackt. Durch das schauen, ob man neue Karten hat oder doch nur wieder die gleichen, sorgt für ein interessantes Feeling, das die Sammel-Wut in einem aktiviert.
Die Karten werden allerdings auch nicht nur einfach gesammelt. Eigene Karten kann man vor dem Kampf in seinem Deck einsortieren und für Attacken nutzen. Und auch die doppelten Karten sind nicht ganz sinnlos, da man mit diesen Fähigkeiten aufleveln kann.

Wer noch mehr Karten haben möchte, kann im Shop dann sein virtuelles Geld ausgeben. Dort gibt es neben neuen Booster-Packs auch Items zum Anziehen, Grafiken und Musik-Stücke, die man alle mit dem erworbenen Geld erkaufen kann.

Voyeurismus zum Mitmachen

Der größte Verkaufsgrund von Senran Kagura Peach Beach Splash dürfte sicherlich die freizügige Aufmachung sein. Das Spiel ist fast durch die Bank eine reine Fleischbeschau.

Während der Gefechte mit den anderen Teams, bekämpfen wir fast ausschließlich weibliche Gegner (es gibt da jedoch einen Kerl und einige Maschinen). Geht eine von den Damen zu Boden, können wir mit der Viereck-Taste eine „Humilation“-Aktion ausführen. Diese besteht darin mit einer Bade-Ente solange wasser auf bestimmte Regionen zu spritzen, bis eventuell ein Badebekleidungsstück abfällt. Zu diesem Zwecke haben die Gegnerinnen auch allesamt plötzlich einen Bikini an, obwohl sie eventuell noch zuvor mit einer anderen Bekleidung gestartet sind.

Gefallene Gegnerinnen können wir nochmal gezielt abspritzen und eventuell Kleidungsstücke fortspühlen.

Dann sind wir noch dazu in der Lage, in der Umkleidekabine die Mädchen an- beziehungsweise auszuziehen. Das kennt man schon aus den anderen Senran Kagura-Spielen. Neu ist hingegen das Nass-Spritzen innerhalb von diesem Modus. Zudem können wir noch zwei Hände hervorzaubern und nach Herzenslust die wohlgeformten Mädels begrabschen. Das Streicheln besonderer Stellen sorgt für mehr Zuneigung und ein Herz an der oberen Ecke füllt sich.

Diese Features werden wohl auch der Grund gewesen sein, warum das Spiel hierzulande ab 18 erst freigegeben ist. Gewalttätig ist das Spiel in keiner Hinsicht, allerdings degradiert es die weiblichen Figuren doch sehr stark zu Lustobjekten.

Dies finden einige Spieler sicherlich eher störend, andere begeistert es eventuell und dann gibt es bestimmt auch welche, denen die Aufmachung auch vollkommen egal ist. Es sei nur erwähnt, dass das Spiel sehr stark sexualisiert ist.

Befremdlich: Im „Intimacy“-Modus dürfen wir nicht nur die Damen nass spritzen, sondern auch anfassen.

Spritziger Spielspaß mit kreativen Ideen

Am Anfang ist man noch ein wenig von den optischen Reizen der Damen ein wenig abgelenkt, aber wenn man einmal angefangen hat, macht das Spiel tatsächlich richtig Spaß! Das Handling der Figuren ist gut und durch die unterschiedlichen Reichweiten der Waffen gerät man immer in die Nähe seiner Gegner. Auch die Massenschlachten, die meist mit den Kämpfen einhergehen, sind dabei sehr unterhaltsam, bis zu den mehr fordernden Kämpfen mit den gegnerischen Schulen.

Auch die Ideen, welche die Entwickler mit eingebracht haben, sorgen durchaus für Unterhaltung. Die Waffenauswahl, die man zwar aus jedem Shooter schont kennt, aber hier als Wasserpistolen-Version umgesetzt wurde, sorgt durchaus für Schmunzler. Wo sieht man schon Wasser-Rakenwerfer oder Wasser-Minigun?

Die Missionen im Story-Modus sind auch entsprechend so verpackt, dass sie zum Thema passen. Zwar sind es die meiste Zeit Matches gegen andere Teams, aber manchmal muss man auch ein Feuer löschen oder gegen Riesenroboter antreten.

In einer Mission müssen wir auch Badeschaum von einer gigantisch großen Schülerin abspritzen, bis sie nackt zusammenfällt und wieder schrumpft. Das ist zwar wieder moralisch fragwürdig, war aber einer der fordernsten Level, da man sich nicht nur auf die weibliche Riesin konzentrieren musste, sondern von allen Seiten noch angegriffen wurde.

In einer Mission müssen wir von dieser Riesin den Schaum wegspühlen.

Das Spiel macht also durchaus Spaß und kann mit einigen frischen Ideen punkten. Allerdings gibt es im Shooter-Segment derzeit zu große Konkurrenz, die spielerisch eventuell ein wenig mehr bieten können. Ob hier nun das Alleinstellungsmerkmal der Freizügigkeit ausreichen wird, muss sich noch unter Beweis stellen.

Technik

Optisch geht Senran Kagura Peach Beach Splash den Weg, den sie bisher immer gegangen sind: Im Anime-Stil. Und der sieht wieder einmal bei den Figuren wirklich gut aus und hat sich teilweise zum Vorgänger noch einmal ein wenig verbessert. Dennoch kommt das Spiel grafisch nicht an andere große Titel heran.

Hier verlässt man sich ganz auf die Schönheit seiner Protagonistinnen. Die sind sehr gut in Szene gesetzt und glänzen durch ihren typischen Anime-Charme. Das schreckt sicherlich einige Spieler ab, andere hingegen werden dadurch erst so richtig begeistert.

Die Arenen des Spieles sind ziemlich durchwachsen. Spielerisch sind sie gut aufgebaut und bieten genau die richtige Aufteilung für den spritzigen Baller-Spaß, allerdings fallen diese optisch gegenüber der Figuren ein wenig ab. Zwar passen sie stilistisch durchaus zum Manga-Stil, allerdings ist vieles sehr stilisiert und wirkt leider ein wenig altbacken.

Technisch ist das Spiel nicht auf der Höhe der Zeit, aber dafür flott und flüssig.

Die Musikuntermalung ist für das Strand-Party-Feeling durchaus treffend. Die Songs bleiben zudem dezent im Hintergrund und nerven auch nicht. Da hat Marvelous Entertainment nichts falsch gemacht.

Die rein japanische Sprachausgabe passt perfekt zu dem klassischem Anime-Stil der Serie. Es sind wieder die Sprecher der vorherigen Teile vertreten und verleihen so dem Spiel den nötigen Charme. Englische oder deutsche Sprachausgabe sucht man allerdings vergeblich.

Was die Lokalisierung betrifft, so greift man hier nur auf englische Texte zurück. Allerdings hält sich die Komplexität der Texte in Grenzen für diesen Action-Titel. Wer allerdings nicht auf deutsche Übersetzungen verzichten kann, wird wohl sein Glück woanders suchen müssen.

Wir messen den Umfang

Senran Kagura Peach Beach Splash bietet für Einzelspieler drei verschiedene Modi. Im ersten wird die Geschichte erzählt und wir können mit vier verschiedenen Shinobi-Schulen diese nachspielen. Für alle vier Gruppen gibt es jeweils zehn Story-Missionen, so dass wir hier schon einmal mit 40 Kämpfen beschäftigt sind. Hat man diese durch, schaltet man noch weitere frei, die sogar noch mehr Missionen bieten.

Im zweiten Modus spielen wir Side-Stories von Nebenfiguren nach, die mit jeweils mindestens fünf Missionen daherkommen. Hierfür müssen wir aber zum Teil im Story-Modus erst einmal die Figuren freigespielt haben, bevor wir derren Missionen spielen dürfen.

Zuletzt ist dann da noch der Turnier-Modus, wo wir hintereinander mehrere Kämpfe gewinnen müssen, um als Sieger darzustehen. Hierbei laufen die Gefechte meist so ab, dass man die meisten Gegner K.O. schießen muss, die nach wenigen Sekunden wieder im Spiel sind. Ein Match ist dann nach einer vorgegebenen Zeit vorbei.

Mit den Einzelspieler-Modi ist man als Spieler schon eine ganze Weile beschäftigt und zudem gibt es dann noch einen Trainings-Modus, in dem man verschiedene Tutorials nachspielen kann.

Im Shop kann man neben Klamotten, Bikinis, Bildern und Musikstücken auch Frisuren kaufen.

Für Abwechslung sorgen dann noch die verschiedenen Items, die man im Ingame-Shop mit der Ingame-Während erwerben kann. Hier können dann Spieler den Figuren auch etwas mehr anziehen oder einen anderen, bunteren Bikini auswählen. Was Kleidungsstücke betrifft, so bleibt sich das Spiel allerdings dem freizügigem Stil treu. So gibt es neben den normalen Bikinis auch wieder Kleidung, die während der Gefechte zerstört werden kann (Fans der Reihe kennen das sicher noch aus den Vorgängern) und diesmal sogar Kleidungsstücke, die bei Feuchtigkeit transparent werden.
Neben Kleidungsstücke lassen sich auch Sammelgegenstände wie die Karten im Shop erwerben, sowie Bilder und Musikstücke.

Das neueste Senran Kagura-Spiel bietet also einen schon sehr starken Umfang, der Spieler für einige Tage beschäftigen wird.

Der Multiplayer-Modus soll hier auch nicht unerwähnt bleiben. Ja, man kann tatsächlich mit anderen im sogenannten „Multi-Splash“ gegeneinander antreten. Das Spielprinzip ist hierbei das Gleiche wie im Single-Player-Modus. Allerdings war es im Test-Zeitraum schwierig, passende Mitspieler zu finden, was allerdings im Release-Zeitraum vermutlich besser funktionieren wird, wenn mehr Spieler online anzutreffen sind.

Katsuragi fasst die Thematik hier ganz gut zusammen.