TESTS

Warparty

Echtzeitstrategie ist wieder in! Wir konnten einen weiteren Genrevertreter anzocken

Louis Kugler · 6. Mai 2019

Nachdem wir in der letzten Zeit mit Bannermen schon ein Echtzeitstrategiespiel mit Geschichtsbezug getestet haben, hatten wir nun mit Warparty Gelegenheit, einen direkten Vergleich anzustellen. Das von Warcave und Crazy Monkey Studios entwickelte Spiel ist am 28. März für PC, Playstation 4, Xbox One sowie Nintento Switch erschienen. Für 24,99€ könnt ihr in ein Steinzeitsetting abtauchen, das aber neben Dinosauriern und Zombies auch noch weitere Fantasy Aspekte bietet.

Technische Anforderungen und Performance

Für die PC Spieler unter uns werden als absolutes Minimum ein i3 Prozessor, 4GB RAM sowie eine GTX 550 gefordert. Von den Entwicklern empfohlene Hardware sind ein i5 Prozessor, 8GB RAM sowie mindestens eine GTX 770. Das Spiel läuft mit einem Ryzen 5 und einer GTX 1080 sehr flüssig, auch in 4K gibt es keine Probleme mit der Darstellung, sinkenden Frames oder Rucklern, lediglich sind bei dieser Bildschirmauflösung die Tooltips am Bildschirmrand etwas abgeschnitten.

Ein Lob muss für die Optimierung bei Spielstart ausgesprochen werden. Alle Einstellungen waren ziemlich optimal gewählt, die Musik hatte eine angenehme Lautstärke, was direkt positiv auffiel. Das Menü ist sehr übersichtlich gestaltet, lediglich bei den Graphik-Optionen wären ein paar weitere Einstellungen wünschenswert gewesen.

Spielerlebnis

In Warparty hat man die Wahl zwischen drei Fraktionen, für die jeweils eine eigene Kampagne zu Verfügung steht, auch wenn dort die Maps zum Teil wiederverwendet wurden. Neben den Wildlanders, die hauptsächlich über menschliche Einheiten verfügen, gibt es die Necromas, die mit Zombie Einheiten und Magiern aufwarten sowie die Vithara, die größtenteils wilde Dinosaurier befehligen. Jede der Fraktionen hat hierbei noch eine Heldeneinheit, die bei Aufleveln Boni freischalten kann, und verfügt über etwa 7-8 verschiedene Einheitentypen sowie eine gute Anzahl an verschiedenen Gebäuden.

Neben den drei Kampagnen stehen euch ein Überlebensmodus, ein klassischer Schlachtenmodus gegen die AI sowie Online Multiplayer zur Verfügung. Vor allem der Überlebensmodus kann eine Herausforderung darstellen, wenn man seine Basis gegen Wellen von Gegnern verteidigen muss. Zum Vergleich mit anderen Spielern gibt es hierfür auch Rankings, um zu sehen, wie man abschneidet.

Ganz klassisch muss man in Warparty zunächst Ressourcen sammeln, kann dann erste Einheiten bauen und seine Basis konsolidieren. Da die Startressourcenknoten aber relativ schnell verbraucht sind, muss man vergleichsweise früh im Spiel Wert auf Expansion setzen und Außenposten bauen. Die Mischung zwischen Defensive und Offensive bedarf einiges Managements, vor allem da sich die defensiven Gebäude auf Pfeiltürme beschränken, Einheitenmanagement ist also der Kern der Aufgabe.

Die größte Schwäche von Warparty ist aber eindeutig die AI. Die Wegfindung bedarf einer starken Überarbeitung, Einheiten haben so manche Schwierigkeit, sich über die Map zu bewegen, wenn man nicht ständig Mikromanagement betreiben will. Auch im Kampf findet man sich häufig in Situationen, wo nur die Hälfte der Truppen kämpft, während die weiter hinten stehenden Einheiten lediglich passiv sind und Gegner einfach ignorieren. Dies ist schade, vor allem, da das Schlachtenchaos sehr gut aussieht.

Nichtsdestotrotz macht Warparty Spaß. Es gibt zwar keine bahnbrechenden Neuigkeiten in den Mechaniken, die in der einen oder anderen Weise schon in den Genre Klassikern vorhanden sind, aber der Comicstil und das Steinzeitsetting, gepaart mit toller Musik und klasse Voice-Acting wiegen die Nachteile doch zu einem gewissen Grad auf.

Auch auf Steam bekommt Warparty durchaus gute Rezensionen. Knapp über 80% positive Reviews sprechen für sich, auch wenn die Anzahl bei unter 200 nicht unbedingt allzu aussagekräftig ist.