TESTS

Warriors Orochi 4

Prügeln bis die Finger krampfen

Alexander Kavelidis · 1. November 2018

Nach dem eher dürftig ausgefallenen Erfolg von Dynasty Warriors 9, melden sich Koei Tecmo und Omega Force mit einem weiteren Teil ihrer zahlreichen Spin-Offs zurück. Diesmal mit dem vierten Teil der Warriors Orochi Reihe. Ob das Spiel ähnlich enttäuschend ausfällt, wie sein Open-World Kollege lest ihr im folgenden Test.

Worum gehts?

Alten Hasen des Genres ist die grundlegende Story von Warriors Orochi natürlich bekannt. Die Helden und Schurken aus Dynasty Warriors sowie Samurai Warriors treffen aufeinander. Daher auch die unglaubliche hohe Anzahl an spielbaren Charakteren. 170 Generäle dürft ihr diesmal benutzen um die Gegnerhorden wegzuklopfen. Diesmal haben wir es allerdings mit Göttern zu tun. Mit den Bewohnern des Olymps, um genau zu sein. Zeus, Athene und Ares haben Armbänder hergestellt, welche die Macht der Götter enthalten. Mit Hilfe dieser Schmuckstücke will Zeus eine neue Welt für sich und sein Gefolge erschaffen. Perseus ist mit von der Partie und scheint etwas gegen diesen Plan zu haben.  Während also die anderen Götter mit einem Ritual beschäftigt sind, entwendet Perseus einige der Armbänder. Auf seiner Flucht wird der Halbgott von Athene abgefangen. Es kommt zum Kampf und die mächtigen Werkzeuge gehen in der neuen Welt verloren.

Zeus, Ares und Athene

Wir starten unser Abenteuer mit den Samurai Warriors Tadakatsu Honda, Naotora li und Naomasa li. Schon bald treffen wir auf einen der mächtigsten Krieger der Reihe. Niemand geringeren als Lu Bu. Und als ob das nicht schon genug wäre, ist er auch noch mit einem der vermeintlich verloren gegangenen Armbänder ausgestattet. Das Artefakt verleiht Lu Bu übermenschliche Kraft und entfesselt seine göttliche Form. Nur knapp gehen wir als Sieger aus dem Kampf hervor, doch viele weitere Schlachten werden folgen. Bald darauf mischen sich die anderen Götter in das Kampfgeschehen ein und somit beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wer kann am Ende mehr Krieger für seine Sache gewinnen?

Typische Musou Pose

Was ist neu?

Beginnen wir von Anfang an. Bei Spielstart wird das System auf bereits vorhandene Speicherstände von Dynasty Warriors 9 und Warriors Orochi 3 geprüft. Sind diese vorhanden, so erhält man direkt ein paar Bonis.

Das Startmenü ist etwas abgespeckt. Storymode, Battlearena, Gallerie und Optionen sind die einzigen Auswahlmöglichkeiten.

Über den Storymode gelangen wir direkt in den Planungsbildschirm. Wo früher ein begehbares Camp zum umherspazieren einlud, findet man nun ein schön strukturiertes Ausrüstungsmenü. Hier lässt sich das Team zusammenstellen, einzelne Offiziere verstärken, Waffen verbessern und ausrüsten sowie durch Training die Bindung einzelner Charaktere zueinander stärken. Erwähnenswert hierbei ist, dass jeder Krieger über seinen eigenen Fähigkeitenbaum verfügt. Am Spielanfang verfügt man allerdings noch nicht über besonders viele Krieger. Diese schaltet man aber Warriorstypisch Level für Level frei.

Das neue „Camp“

Wir haben also unser Team aus drei Kämpfer zusammengestellt und prügeln uns wie immer durch die Gegnermassen. Zur größten Neuerung gehören natürlich die, durch mächtige Armbänder hervorgerufenen, Götterformen. Diese Form ist allerdings nur wenigen Spielcharakteren vorenthalten. Der Rest geht aber nicht ganz leer aus. Neben den Armbändern gibt es auch noch andere magische Artefakte, welche dem Nutzer neue Angriffe ermöglichen. Jeder Charakter verfügt über ein solches Artefakt. Zusätzlich wird noch zwischen den ursprünglichen Spielen differenziert. So haben Krieger aus Dynasty Warriors aufladbare Angriffe, während Samurai Warriors mit Hyper Attacken einschlagen. Klingt komisch, ist es auch.

Krieger in der Götterform

Aber was wären all die magischen Angriffe ohne neue Gegner? Wir bekommen es mit einigen mythologischen Wesen zu tun, welche sich schon durch ihre Größe von der Masse abheben. Auch der Feind hat einen neuen Trick. So sind manche Schergen immun gegen physischen Schaden und können nur durch Magieangriffe unschädlich gemacht werden.

Eine der neuen Kreaturen

Hat man sich erfolgreich durch einen Teil der Geschichte geschlagen, so ergibt sich die Möglichkeit diverse Level auf der Schwierigkeit “Pandemonium“ zu spielen. Hierbei handelt es sich um eine knallharte Herausforderungen. Zusätzlich erschwert uns der Dämon Hundun den Überlebenskampf. Ein Treffer seinerseits reicht aus um das Spiel zu beenden. Hier wird ganz klar empfohlen sein Team erstmal kennenzulernen und zu verstärken.

Nach jedem abgeschlossen Kampf hat man zudem die Möglichkeit, Gespräche seiner Gefolgsleute zu belauschen. Meistens handelt es sich dabei um Lobpreisungen, dennoch kommt auch mal der ein oder andere Gag zum Vorschein.

Das komplette Spielerlebnis lässt sich zudem im Splitscreen oder Online kooperativ erleben. Mit Freunden macht es einfach doppelt Spaß.

Die ominöse Battle Arena

Im zweiten Spielmodus wird der PVP-Modus in den Vordergrund gerückt. Relativ simpel und einfach gehalten treten zwei Teams mit jeweils drei Mitspielern gegeneinander an. Jeder Spieler wählt zwei Offiziere aus, die er jederzeit im Spiel austauschen kann. Nun gilt es drei Ziele einzunehmen und zu halten. Hat man diese drei Ziele vor Ablauf des Zeitlimits für sich beansprucht, ist das Spiel gewonnen. Tja und das wars auch schon. Da dieser Modus eher unspektakulär ist, finden sich auch kaum Spieler die sich dafür begeistern lassen. So ist es keine Seltenheit bis zu 15 Minuten auf Kontrahenten zu warten. Hier hätte zusätzlich ein 1vs1-Duell-Modus gut getan.