Tag 2

Hierbei handelt es sich um einen Beitrag vom 14. August 2014, der ursprünglich bei einem anderen Magazin erschien. Der Autor wollte ihn euch aber dennoch zugänglich machen. Der zweite Tag der größten europäischen Messe für Spiele ist gelaufen und wir bringen euch wieder Kunde. Heute war der erste Tag für Privatpersonen und ergo entsprechend geschäftig. […]

Dawid Gryndzieluk · 18. Juni 2015

Hierbei handelt es sich um einen Beitrag vom 14. August 2014, der ursprünglich bei einem anderen Magazin erschien. Der Autor wollte ihn euch aber dennoch zugänglich machen.

Der zweite Tag der größten europäischen Messe für Spiele ist gelaufen und wir bringen euch wieder Kunde. Heute war der erste Tag für Privatpersonen und ergo entsprechend geschäftig. Lest, was wir heute für euch getestet haben.

Wir dachten, der gestrige Tag wäre hart. Falsch gedacht, denn Tag 2 mit seinen gewaltigen Besuchermassen erwies sich als stärkere Belastung. Die Warteschlangen sind länger, die Gänge voller, die Umleitungen zahlreicher. Man hat stellenweise den Eindruck, dass bereits jetzt zu viele Gäste hereingelassen wurden. Wenn man zwei Stunden warten und gefühlte 300 Meter Warteschleifen laufen muss, um das Gelände als Privatbesucher zu betreten, läuft etwas gewaltig schief. Wir rechnen damit, dass das Wochenende noch belebter sein wird. Doch genug der Klage, was steht heute auf dem Plan?

Alien Isolation

Nach dem Flop namens Aliens: Colonial Marines von Gearbox, der unzählige Scherze in der Community nach sich zog, zeigen sich viele Alien-Fans als gebrannte Kinder und misstrauen Sega womöglich, ein anständiges Spiel zur altehrwürdigen Filmreihe herausbringen zu können. Diese Skepsis ist natürlich stark nachvollziehbar. Doch was wir heute von Alien Isolation gesehen haben, vermochte zu begeistern. “The first thing you want to do is to crouch” war einer der wichtigsten Ratschläge des Mitarbeiters von Creative Assembly. Der Spieler kontrolliert Amanda Ripley-McClaren, die Tochter von Ellen Ripley, der Protagonistin der Filme, die auf der Raumstation Sevastopol nach Spuren ihrer Mutter sucht, doch befindet sich auf dieser Station ebenfalls ein Alien auf Jagd. Unser gesamtes Equipment besteht aus einem selbstgebauten Umgebungsscanner in der Tradition der Filme, einem Flammenwerfer, der eher zur Verscheuchung als zum Töten geeignet ist, und diverse Bauteile, die zum Craften von Munition und weiterem Equipment in der Vollversion benötigt werden. Das Ziel ist es, einen Bereich der Raumstation lebend zu durchqueren, während das Alien Jagd auf uns macht. Das Versteckspiel gestaltet sich dabei äußerst intensiv und die Kabine war links und rechts erfüllt von Schreien und Flüchen der anderen Spieler. Möchte man bei Alien Isolation überleben, ist Vorsicht und bedachtes Vorgehen gefragt. Die bereits genannte Hocke ist Voraussetzung, um sich hinter den zahlreichen Kisten und Stapeln von Industriegütern zu verstecken. Wer ein gutes Situationsbewusstsein beweist, schafft es, den richtigen Moment zum Vorrücken abzupassen und wieder in Deckung zu sein, wenn das Alien auftaucht. Uns hat das Verstecken vor einer potentiell nahen Gefahr ein wenig an Amnesia: The Dark Descent erinnert. Der Indie-Horrortitel gilt unter Kennern als eines der intensivsten Spiele des Genres und ist längst nicht nur mehr ein Geheimtipp. Alien Isolation reizt dabei mit dem beliebten Setting von Ridley Scotts Filmen und Gadgets wie dem Scanner, welcher fieserweise gelegentlich flackert und den Spieler verwirrt, und bringt auch für Konsolen PC-typische Features wie das Lugen um Ecken. Die Demo war knochenhart (wir haben sie nicht schlagen können) und machte nicht den Eindruck, als würde Alien Isolation versuchen, ein weichgespültes modernes Spiel zu sein. Fraglich ist nur, ob die Alien-KI wirklich vorhanden ist oder ob das Auftauchen an bestimmten Zeitpunkten geskriptet ist. Wir vermuten, dass es eine Mischung aus beiden ist. Der Gesamteindruck ist sehr positiv und weitere Beobachtung des Titels dürfte für Genre- und Alienfans Pflicht sein.

Lara Croft and the Temple of Osiris

Der Nachfolger zu Lara Croft and the Guardian of Light ist ebenfalls ein isometrisches Amalgam aus Shooter, Rätselspiel und Rollenspiel wie die Fans es schon 2010 sehr genossen. Lara Croft schoss, sprang, schob, zog und kletterte durch Tomb Raider-typische Ruinenlevel voller tödlicher Fallen und Gegner, vornehmlich mit einem Koop-Partner, der den namensgebenden Guardian of Light übernahm. Der Nachfolger weitet das Koop-Konzept auf bis zu vier Spieler aus, macht aber sonst wie gewohnt weiter. In der Demo auf der Gamescom galt es, ein paar Plattformrätsel zu lösen und anschließend einen Bereich mit drehenden Rädern voller Stacheln von untoten Gegner zu säubern. Diese schleuderten zielsuchende Geschosse ab, sodass die Taste für die Ausweichrolle genauso häufig benutzt wurde wie die für die Pistolen. Die Action war sehr schnell und fordernd, zum Schluss stellte sich Lara noch ein Boss. Hat man diesen erledigt, konnte man fortfahren und hat das Herzstück der Demo erreicht: Die Verfolgung durch ein gewaltiges Krokodil, das stark an die Gottheit Sobek erinnerte. Während das riesige Biest uns recht behäbig an den Fersen hing, musste Lara über allerlei Fallen, Stachelwalzen, Gruben und andere fiese Dinge springen und klettern. Die Demo endete mit dem Auftauchen eines ebenfalls überdimensionierten Skarabäen. Der Eindruck bis dahin war ein sehr guter. Lara Croft and the Temple of Osiris bringt mehr vom gleichen: Kämpfe, Rätsel, mythologische Kreaturen. Ob doppelt so viele Spieler gleichbedeutend mit doppelt so viel Spaß sind, sei dahingestellt, aber im Zweifelsfalle lässt sich der Titel vermutlich wie der Vorgänger alleine lösen. Wir freuen uns auf mehr Material!

Für die nächsten Tage noch ein paar ganz spezielle Überraschungen parat. Tipp: Es geht nach Osten!

Zuletzt, wie bereits gestern, noch ein paar Photos vom Tag. Viel Spaß damit!