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Preview – No Straight Roads

Rock gegen EDM ist keine Debatte, es ist KRIEG

Jan Markus Mäuer · 5. September 2019

Der Weg zum Erfolg ist für Musiker oft ein langer und steiniger Weg…mehr noch, wenn Musik nicht nur Unterhaltung ist, sondern der Stadt Vinyl City wortwörtlich Energie gibt.

Das lernt auch das Rock Duo “Bunk Bed Junction”, bestehend aus Gitarristin Mayday und Drummer Zeke, als Sie bei einem “Casting”(?) der NSR Mega Corporation antreten, welche die Stadt beherrscht.
Aber da EDM, aka. “Electronic Dance Music” oder altertümlich “Techno”, die Stadt beherrscht, fallen die beiden so hart durch das direkt Rockmusik im allgemeinen Verboten wird.
May wittert ein falsches Spiel und so ziehen die beiden in den Krieg gegen NSR und EDM mit der Power von Rockmusik.

No Straight Roads ist ein musikalisches Actionspiel, interessanterweise aber nicht unbedingt ein “Rhytmusspiel”. Ja, Gegner bewegen und attackieren im Takt, aber selber kann man sich als Zeke oder May recht frei bewegen. So ist es zwar von Vorteil, ein bisschen Rhytmusgefühl zu haben, aber wer das nicht mitbringt soll keine Probleme haben das Spiel wie ein “normales” Character Action Game wie Devil May Cry oder ähnliches zu spielen.

Ich gebe zu, als mir eine Demo des Spiels im Rahmen der diesjährigen Gamescom vorgesetzt wurde, hat es ein bisschen gedauert, bis ich mit dem Spiel wirklich warm wurde, dank eines gefühlt etwas zähflüssigen Tutorial Levels (dem oben genannten Casting Gig).

ABER:

…zum einen war die Demo ein recht unvollständiger Eindruck vom Spiel. So habe ich zum Beispiel nichts gesehen von Vinyl City selbst, die man im Spiel erkunden kann und dort in kleinere Kämpfe gerät abseits der großen Bosskämpfe gegen die “NSR”-Superstars. Auch das sich Zeke und Mayday unterschiedlich spielen war ausdrücklich noch nicht implementiert. So war es zwar Sinnvoll, ständig zwischen den beiden Charakteren zu wechseln, damit der jeweils andere etwas HP regenerieren konnte, gespielt haben sich jedoch beide gleich. Also wird sich da bis zum fertigen Spiel wohl noch vieles ändern.

…und zum anderen hat das Spiel unglaublich viel STYYYYYYLE. Zum einen ist da natürlich die Musik, mit wilden und semi-dynamischen Mischungen aus Rock und EDM (auch wenn Techno die “Schurken Musik” im Spiel ist sehen es die Entwickler von Metronomik natürlich etwas gelassener) aber auch der visuelle Stil ist sehr einzigartig und cool. Davon abgesehen dass einer der Gründer von Entwickler Metronomik, Daim Dziauddin, ein ehemaliger Concept Artist bei Street Fighter 5 war, rekrutierte man sich Design Leads direkt aus dem Künstlernetzwerk “DeviantArt” für eine vorallem im Spielebereich unikale Optik (und ja, trotz DeviantArt Künstlern ist NSR “SFW”…AFAIK).
Und auch wenn ich Anime jetzt nicht direkt als Inspiration für Charakterdesign sehe, so ist im Spiel dennoch eine sehr bekannte Energie zu spüren, und ein Sinn für exzessive Eskalation.
Das zweite Level der Demo war der Bosskampf gegen “DJ Subatomic Supernova”, mit einem offensichtlichen Hang zu Weltraummotiven. Während dem Kampf in einem Planetarien-artigen Club verwandelte sich die Tanzfläche zunehmend in ein Sonnensystem, in dem man vom sinistren DJ mit Planeten beworfen wird und der intergalaktische Bosskampf endete damit, das DJ Subatomic Supernova selbst in einer Supernova explodiert, vor dessem grellen Bildschirmfüllenden Einfluss man sich nur mit einem ausführlich durchchoreografierten Tag-Team Finisher retten konnte um zu gewinnen. Dieser überzogene Exzess erinnerte an Serien wie Gurren Lagann oder Kill La Kill oder alternativ Spiele wie Metal Gear Rising und…wenig anderes. Und das ist schon jetzt recht glorios.

Durch den stylischeren und spaßigeren zweiten Bosskampf konnte mich No Straight Roads also doch noch positiver stimmen. Bis zum Release 2020 (auf PC im Epic Store sowie auf PlayStation 4) ist noch viel zu tun, selbst der zweite Bosskampf hatte noch so seine technischen Probleme. Aber der Look und Sound vom Spiel ist bis dahin genug, um dem Release gespannt entgegenzuschauen.