PREVIEWS

GC18 – Dying Light 2

First-Person-Survival-Parkour-Zombies-Action-RPG. Ein ziemlich langes Genre, aber genau das alles versucht Dying Light 2 zu inkorporieren.

Lucas Rau · 5. September 2018

Narrative Sandbox: das Schlagwort der Dying Light 2 Präsentation, der wir während der Messetage auf der Gamescom beiwohnen durften. Was genau das bedeutet, wird im Weiteren erläutert, vorweg erstmal die Kerninfos.

Die Fortsetzung des First-Person-Spiels aus dem Jahr 2015 spielt 15 Jahre nach dem ersten Teil. Die Menschheit hat den Kampf gegen die infizierten Wesen verloren und ist in der gesamten Welt verstreut. In einer der letzten europäischen Metropolen, die immerhin viermal so groß wie Haram ist, ist es eure Aufgabe zu überleben. Neben den Zombies, die sich tagsüber in Gebäuden vor dem Licht verstecken, stellen nun Menschen eine noch größere Gefahr dar.

Im vorgeführten Hands-Off Pre-Alpha-Footage zeigte uns Techland ihren Fortschritt des Spiels, was uns einen guten Ersteindruck ihrer Ideen vermittelte. Die bereits erwähnte Narrative Sandbox ist ein wichtiger Bestandteil des Spiels und bedeutet nichts anderes, als dass die Entscheidungen des Spielers sich auf das Gameplay und die Geschichte auswirken. Daneben wird auch die Spielsystematik beeinflusst. Da das Spiel mehrere Gruppen bietet, für die man Aufträge erfüllen kann, gibt es dementsprechend unterschiedliche Belohnungen, die unter Umständen die Umgebung des Spiels oder das Verhalten der Gruppen beeinflussen. So wurden uns zum Beispiel anhand eines verlassenen Schwimmbads mehrere Optionen präsentiert. Einerseits kann man die Infizierten vernichten und das Gebiet an die Fraktion der Peacekeeper übergeben, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Unschuldigen und Schwachen zu schützen oder man verbündet sich mit den Scavengers, deren einziges Ziel rauben und plündern ist. Je nach Entscheidung finden sich im Schwimmbad dann andere Händler, Charaktere und auch Nebenmissionen wieder. Zudem können manche Fraktionen dafür sorgen, dass bestimmte Stadtteile zugänglich werden, zu welchem man sonst nie kommen könnte.

In der Gameplay-Demo wurde uns zusätzlich eine Quest mit unterschiedlichen Enden gezeigt. Die Peacekeeper gaben dem Spieler die Aufgabe die Kontrolle über einen Wasserturm in Herzen der Stadt zu sichern. Zugleich konnte Techland damit auf eine weitere Neuerung, die sogenannten Parkour-Puzzles, eingehen. Manche Stellen im Spiel sind nun nicht mehr über simples Springen und Klettern erreichbar, sondern müssen durchdacht angegangen werden. Im Beispiel des Wasserturms musste der Spieler bereits vorher planen, welche Sprünge und Klettereinlagen er vornimmt, da die Ausdauerleiste begrenzt ist. Gute Reflexe sind dort von Vorteil. Generell besitzt der Parkour-Aspekt mehr Tiefe. Techland hat eine Menge neuer Moves eingeführt, die das schnelle Fortbewegen realistischer und schneller machen, so ist es nun möglich schräg an der Wand zu laufen, mit Seilen zu schwingen oder unter Zäunen hindurchzurutschen.

Zurück zur Quest. Auf der Spitze des Wasserturms angekommen treffen wir auf Jack und Joe, die sich ein kleines Versteck eingerichtet haben. Nun liegt es am Spieler, ob man dem Deal mit den Peacekeepern treu bleibt oder ein neues Geschäft eingeht. Hilft man den Peacekeepern wird man ab sofort freien Zugang zum Wasser haben, welches heilt. Des Weiteren werden sie im Umkreis die Infizierten eliminieren und neue Gebilde, beispielsweise Zip-Lines, aufbauen, die beim Parkour helfen. Verbündet man sich mit den anderen beiden, bleibt die Gegend gefährlich, aber man bekommt einen Anteil am Verkauf des Wassers. Zudem öffnet ein Schwarzmarkthandel, der starke Waffen verkauft.

Das gezeigte Gameplay, wenn auch nur Pre-Alpha, konnte uns durchaus überzeugen. Die Idee eines „Modern Dark Age„, in welchem die Menschheit wieder zu mittelalterlichen Zuständen zurückkehren muss, wirkt realistisch. In dieser postapokalyptischen Welt sind weniger Zombies, als Menschen, das große Übel. Strafen wie das Hängen oder das Hände-Abschneiden werden wieder eingeführt, Schusswaffen sind nur noch rar gesät und stellen ein Relikt der „alten“ Zeit dar.

Einen Erscheinungszeitraum wollte Techland nicht nennen, voraussichtlich wird der Titel aber 2019 erscheinen.