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Google enthüllt Cloud Gaming Plattform Stadia

Google möchte Spiele von überall anbieten, und mehr.

Jan Markus Mäuer · 19. März 2019

Während einer eigenen Pressekonferenz auf der Game Developers Conference (GDC) 2019 hat Google erstmals den bereits seit einiger Zeit erwarteten Streaming Service Stadia vorgestellt und erste Infos über die Features der Plattform sowie den Möglichkeiten die Entwickler mit dieser haben preisgegeben.

Als Streamingservice soll Stadia zum Start auf PCs mit Google Chrome Browsern, sowie Smartphones und Chromecast-fähigen Geräten veröffentlicht werden. Von ein einer eigenen Konsole oder ähnlichem war nicht die Rede, man möchte hier voll auf die bestehende Hardware setzen die Konsumenten bereits besitzen.
Innerhalb von wenigen Sekunden sollen sich Spiele starten lassen, nicht nur von einem eigenen Client oder einer Webseite, sondern auch direkt über einen Link, alles ohne zusätzliche Downloads. Dabei wird man laut Google alle möglichen Eingabegeräte und Controller nutzen können, jedoch wird Google ebenfalls einen eigenen Controller mit integrierten Stadia Features anbieten.

Dieser entspricht einem regulären Controller, hat jedoch spezielle Buttons für Stadias Sharing Features und Google Assistant, sowie ein eigenes Mikrophon. Ebenfalls soll man sich mit dem Stadia Controller direkt in den eigenen Account bzw die eigenen Spiele einwählen und diese über eine WLAN Verbindung spielen können.

Für Stadia nutzt Google 7500 der bestehenden Datenzentren weltweit um unnötigen Lag zu vermeiden, und verspricht das Spiele zum Launch mit einer Auflösung von bis zu 4k mit Surround Sound und 60fps gespielt werden können. In Zukunft will man sogar Auflösungen bis 8k und 120fps anbieten und das System so zukunftsfähig machen.
Als Hardware in den Datenzentren wird eine eigens entwickelte GPU von AMD verwendet mit 10 TeraFLOPS. Darüber hinaus sollen in einer Instanz 16 GB Arbeitsspeicher sowie eine 2.7 Ghz CPU zur Verfügung stehen. Die Systeme sind Linux Basiert und nutzen Vulkan. Google hat dafür auch Partnerschaften mit Unity, Unreal und Crytek etabliert, um deren gängigen Engines von Haus aus zu unterstützen.

YouTube ist selbstverständlich eng mit dem Stadia Service integriert. So können Stadia Spiele simultan zu YouTube mit 4k Auflösung und 60 FPS gestreamt werden. Ebenfalls können Spiele aufgenommen und Highlight Clips erzeugt werden.
Soweit unterstützt können Streamer sogar ihr Spiel für Zuschauer freigeben, so das diese in lokalen Multiplayer Modi direkt im Stream mitspielen können.

Da die GDC eine Konferenz für Spieleentwickler ist wurde mit der Enthüllung von Stadia auch stark auf Entwickler eingegangen und den Features, die Stadia für die Spiele bietet. So kann man in die Spiele „Stream State“ integrieren. Damit lassen sich ähnlich wie bei Emulatoren oder Mini Konsolen wie dem SNES Classic Speicherabbilder eines Spiels erzeugen, die dann von z.B. Streamern als einfacher Link direkt an Spieler weitergegeben werden können, so das sie spezielle Situationen in Spielen direkt nachspielen können. Ebenfalls will man den Google Assistant eng mit Stadia Integrieren, so das sich zum Beispiel direkt aus einem Spiel heraus Walkthroughs für eine bestimmte Stelle aufrufen lassen, in der ein Spieler nicht weiterkommt.
Zudem soll Cross Platform Multiplayer von Haus aus unterstützt werden.

Aber man möchte die Möglichkeiten vom Streaming und Googles Datenzentren noch weiter ausreizen. So soll es möglich sein, lokalen Multiplayer ohne Qualitätsverlust anzubieten, in dem man mehrere Stadia Instanzen nutzt. Ebenso sollen aber auch Entwickler mehrere Instanzen von Stadia Hardware nutzen können um Zugriff auf mehr GPU und CPU Leistung zu bekommen und Leistungsintensive Features in Spielen zu integrieren.

Google kündigte ebenfalls die Gründung von „Stadia Games and Entertainment“ an, einem First Party Entwicklerstudio von Google, das von Jade Raymond (u.a. mit Verantwortlich für die ersten Assassin’s Creed Titel von Ubisoft) geleitet wird. Dieses soll sowohl an exklusiven Spielen für Googles Stadia Plattform arbeiten, als auch Stadia Cloud Features quasi als Middleware anderen Entwicklern anbieten zu können.

Stadia soll noch 2019 in den USA, Kanada, England und auch hier in Europa starten. Informationen über ein genaues Releasedatum, Preise oder Launchtitel wurden jedoch noch nicht veröffentlicht. Im Sommer möchte man hier mehr bekannt geben.