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Lohnt sich das heute noch? #3 – ObsCure

In dieser Artikel-Reihe werden alte Videospielperlen besprochen, die bis 2005 erschienen sind. Dabei wird es stets um die Frage gehen, ob sich ein erstmaliges Zocken dieser Spiele auch noch heute lohnt oder ob der Zahn der Zeit dafür gesorgt hat, dass das jeweilige Game heute besser nicht mehr eingelegt werden sollte.

Charles-Christopher Huppert · 24. Juni 2018

Viele von uns verbringen ihre Freizeit sehr gerne mit Videospielen. Diese sind als eigene Kunstform zwar nicht unumstritten, aber auch das wird sich ändern, denn sie fangen weder bei Call of Duty an, noch hören sie bei Assassin’s Creed oder FIFA auf. Es gibt inzwischen eine Fülle an Spielen auf dem Markt, deren Spielzeit ausreicht, um Jahrhunderte lang pausenlos zu zocken. Wie auch sonst im Leben, müssen wir selektieren, uns die Titel aussuchen, die uns am ehesten zusagen. Mitnichten sind das immer die neuesten Spiele. Es gibt unzählige Games auf dem Markt, die vermutlich keiner von uns gespielt hat, aber vielen gefallen würden. Kollege Lucas und ich haben beschlossen, ein paar der alten, namhaften Games nicht nur nachzuholen, sondern auch die Frage zu erörtern, ob sich ein erstmaliges Zocken dieser Titel im Kontext der heutigen Zeit noch lohnt. In unserem dritten Teil besprechen wir mit ObsCure ein weiteres Survival-Horror-Game, das sich aber vor allem in einem, noch zu erörterndem, Punkt von nahezu allen Spielen desselben Genres bis heute unterscheidet. Das ist dann aber vorerst auch das letzte Survival-Horror-Game dieser Artikel-Serie. Versprochen!

Titel: ObsCure – Erstveröffentlichung: 17. Juni 2004, Plattform: PlayStation 2, Xbox, PC Verkaufszahlen: Unbekannt

In der Schule lernst du Dinge, die du niemals wissen wolltest!“ So heißt es auf dem deutschen Cover von ObsCure. Gemeint sind damit jedoch nicht die Mathestunden zur Analysis, sondern vielmehr Dinge, die man in einem Horrorspiel erwarten würde. Die Schule, die sogenannte Leafmore Highschool, ist das bestimmende Setting des Spiels. Insgesamt vier Charaktere können als Protagonisten und Protagonistinnen bezeichnet werden, die ihr überdies allesamt steuern könnt und welche einzigartige, mehr oder minder brauchbare Fähigkeiten besitzen (beispielsweise einen Instinkt, der Items in der Nähe aufspürt). Als die fünfte Person zu Beginn des Spiels verschwindet, machen sich jene vier Teenager auf den Weg, diese zu suchen. Auf ihrem Weg tauchen sie immer tiefer in eine dunkle Verschwörung ein, die die düsteren Machenschaften der Schule ans Tageslicht bringen könnte.

Das Besondere an ObsCure (und übrigens auch an ObsCure 2) ist, dass ihr das gesamte Spiel im kooperativen Modus spielen könnt. Mit einem Freund an der Seite lässt sich jeweils ein Charakter auswählen, den ihr im weiteren Spielverlauf wechseln könnt, gegebenenfalls auch wechseln müsst. Das Gameplay ist hierauf streckenweise ausgelegt und viele Passagen lassen sich leichter meistern, wenn euch ein echter Spieler zur Seite steht. Selbstverständlich seid ihr hierzu aber nicht gezwungen. ObsCure lässt sich nämlich auch gänzlich im Singe-Player-Modus spielen, dann mit einem Gefährten an eurer Seite, der durch künstliche Intelligenz gesteuert wird, euch verteidigt und hinterherläuft.

Auch hier gilt dasselbe, das auch für alle anderen Survival-Horror-Games der PlayStation 1- und 2-Ära gilt: Die Steuerung sowie die Kameraführung ist hakelig und wie auch die Grafik nicht mehr auf dem Stand der Zeit. Die Story ist es als solche nicht wert, heute noch unter Inkaufnahme der Schwächen nachgeholt zu werden. Solltet ihr aber Bock haben, einen klassischen Horrortitel der damaligen Zeit zusammen mit einem Freund im kooperativen Modus zu spielen, so solltet ihr euch ObsCure definitiv zulegen. Dieses ist für wenige Euros zu bekommen. Später erschien neben dem zweiten Teil noch ObsCure: The Aftermath, einerNeuauflage des ersten Teils, mit weiteren Charakteren. Dieses erschien für PSP und die Wii.

Falls ihr Vorschläge habt, welchen Titel wir als nächstes unter heutigen Gesichtspunkten bewerten sollten, freuen wir uns sehr über Anregungen.