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Neue VR Konsole „Mad Box“ angekündigt

Ein früher Anwärter für die seltsamste und verwirrenste Ankündigung des Jahres

Jan Markus Mäuer · 3. Januar 2019

Der CEO von Slightly Mad Studios, Ian Bell, verbrachte den gestrigen Tag damit einen neuen Account auf Twitter anzulegen und auf eine enorm kryptische Weise eine neue,Virtual Reality basierte Konsole namens „Mad Box“ anzukündigen.

Besonders der zweite Tweet führte zu einigen kritischen Fragen.

Wie viele Twitter User, unter anderem Ex-Valve-Entwickler Chet Faliszek, der bis 2017 unter anderem an der Entstehung der SteamVR Plattform involviert war, korrekt anmerkten, ist „VR at 60FPS“ keine vielversprechende Ankündigung. Die meisten momentan erhältlichen VR Headsets leisten mehr (HTCs Vive und Oculus Rift unterstützen bis zu 90fps, PlayStation VR teilweise bis zu 120 FPS und selbst das eigenständig mobile Headset Oculus Go kann Framerates bis zu 72fps darstellen), woraufhin Bell korrigierte das es sich um 60fps „pro Auge“ handle. Was nicht gerade viel Aufklärung gebracht hat angesichts dessen das dies eigentlich die Norm ist.
Sprach Herr Bell:

Aufgrund des jungen Accounts und der seltsamen Art der Ankündigung, ganz zu schweigen von diesem Folgetweet…

…mag man vielleicht an der Ernsthaftigkeit des ganzen Zweifeln, jedoch haben Redakteure der Variety und Ars Technica Bell per E-Mail kontaktiert und lieferten neben einer Bestätigung weitere Informationen zur „Mad Box“ erhalten.

So soll diese in etwa drei Jahren auf dem Markt erscheinen und technisch auf Stand mit einem dann handelsüblichen VR-fähigen PC sein. Genauer könnte man jedoch noch nicht werden, da man noch in Verhandlungen mit Herstellern sei. Ferner soll es sich bei der Mad Box um eine „Stand Alone“ Konsole halten, die weltweit erscheinen soll. Erste Bilder von Prototypen dürfe man in etwa sechs Wochen erwarten. Ausserdem sollen Entwickler für die Konsole, wie in obrigen Tweets erwähnt, eine Engine zur Verfügung gestellt werden um Spiele darauf zu produzieren. In einem vorerst letzten Versuch die „FPS Frage“ zu klären, sagte Bell Ars Technica, das momentan keine Konsole in der Lage wäre 180fps Bilder (90 fps pro Bild/Auge für ein stereoskopes Bild) mit „irgendeiner Art von Next-Generation Detail“ darzustellen.

Slightly Mad Studios ist vorallem bekannt für die via Crowdfunding finanzierten hochwertigen Rennsimulationen der Project Cars Reihe, nachdem das Studio einigen Erfolg mit der Need for Speed: Shift Serie hatte, ein simulationslastiger Ableger von EAs bekanntem Rennspielfranchise. Viele Mitarbeiter von Slightly Mad, unter anderem Ian Bell, waren bereits zuvor bekannte Namen unter Rennspielfans dank ihrem Involvement in der GTR Serie und dem Spiel GT Legends.

Jedwede Erfahrung mit Hardware Entwicklung ist bislang nicht bekannt, jedoch bot Project Cars bereits sehr früh Unterstützung für VR Headsets und stellte die genutzte „Madness“ Engine für kommerzielle Nutzung bereit, zum Beispiel für VR Showrooms und zum Testen von Software für selbstfahrende Autos.

 

Alles in allem ist nichts an der Ankündigung ausserordentlich unrealistisch und bis 2022 ist noch viel Zeit, jedoch ist bereits jetzt die „Mad Box“ bemerkenswert für diese ausserordentlich seltsame erste Enthüllung.