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Nintendo Switch: Das ist der Preis, das sind die Spiele

Am Freitag, dem 13. Januar um 5 Uhr morgens war es soweit: Nintendo nannte neue Details zur kommenden Konsole.

Marco Mühlen · 13. Januar 2017

Wer wissen wollte, was es mit Nintendos neuer Konsole auf sich hat, musste früh aufstehen. Um 5 Uhr morgens (deutscher Zeit) hat Nintendo live im Tokyo Big Sight neue Details der Nintendo Switch vorgestellt.

Unter dem Applaus der anwesenden Presse betrat Tatsumi Kimishima die Bühne und kam relativ schnell zum Punkt. Es ging um den Preis der neuen Konsole: 299 Dollar wird die neue Konsole kosten. Damit liegt dieser genau der Preisspanne, wie die Gerüchte es zuvor vermuten ließen. Einen Euro-Preis gibt es noch nicht, dürfte sich aber im gleichen Rahmen bewegen.

Und Nintendo Switch wird weltweit am 3. März 2017 erscheinen. Damit steht der Release-Termin der neuen Konsole endgültig fest.

In Sachen Online-Gaming möchte Nintendo nun nachziehen und stellte kurz die Online-Services vor. Die Spieler sollen unterwegs mit ihren Smartphones ebenfalls auf den Service zugreifen können.
Überraschend allerdings war die Ankündigung, dass dieser ab Herbst dann kostenpflichtig sein wird. Wie viel er kosten wird, wurde noch nicht genannt.

Besonders wichtig für Import-Spieler war die Bekanntmachung, dass die Nintendo Switch keinen Region-Lock mehr haben wird. Somit werden alle Spiele aus allen Ländern kompatibel mit der Konsole sein. Sehr schön!

Schließlich kam Shinya Takahashi auf die Bühne und schwelgt in Erinnerungen. Dabei erzählt er, was Nintendo so in der Vergangenheit erreicht hat. Vom klassischem Famicom schweift er ab zum Gameboy und schließlich zum SNES, und zählt dabei auf, für welche Innovationen Nintendo dabei so verantwortlich war. So zum Beispiel die Schultertasten, das Rumble Pack oder den ersten Analog-Stick.
Mit einem verschmitzten Lächeln erzählt er, dass mit dem GameCube der erste Gehversuch in einer portablem Heimkonsole getätigt wurde, da die Konsole einen Griff für den Transport hatte.

Schließlich kommt Takahashi wieder auf die Switch zu sprechen und erklärt die einzelnen Spiel-Modi der Konsole. Man kann mit der Konsole auf drei verschiedene Arten spielen:

  • TV Mode: Hier wird die Konsole ganz normal am Fernseher betrieben
  • Tabletop Mode: In diesem Modus stellt man das Tablet auf und spielt mit den beiden Joy-Con-Controllern auf dem kleinen Screen
  • Handheld Mode: Und hier werden die Controller an das Tablet gesteckt und dann klassisch wie an einen Handheld gespielt

Besonders wichtig ist natürlich gerade im „Handheld Mode“ die Batterie-Laufzeit. Die beläuft sich auf zweieinhalb bis sechs Stunden, je nachdem, was für ein Spiel man gerade spielt.
Natürlich soll das Aufladen dann auch gleichzeitig zum Spielen funktionieren, so dass man das Gerät nicht ausschalten muss.

Wie im Trailer vor ein paar Monaten wurde schließlich nochmal gezeigt, dass man mehrere Switch-Konsole über WiFi verbinden kann für einen fast lokalen Multiplayer-Modus.

Dann wechselte man zu Yoshiaki Koizumi, der präsentierte, wie man die Joy-Cons benutzen kann.
Wie bei der Konkurrenz bietet man nun einen Button, mit dem man Screenshots erstellen kann und später auch ganze Videos. Die kleinen Joy-Cons haben getrennt voneinander zusätzliche Buttons in der Innenseite, die dann die Schultertasten ersetzen. So hat man dann getrennt voneinander zwei fast vollwertige Controller, die dann aber jeweils nur mit einem Analog-Stick auskommen müssen.

Während der Präsentation der Controller wurde dann wieder zu Shinya Takahashi in einem Video gewechselt, der noch weitere Features erklärte.
Wie bei den Wii-Motes besitzen die Joy-Cons Gyroskop-Sensoren, welche die exakte Bewegung erfassen. Es ist davon auszugehen, dass sie mindestens so gut funktionieren wie damals die Wii-Motes, vermutlich sogar besser.

Mit einer sehr neuen Rumble-Technik soll es möglich sein, verschiedene Dinge in der Hand zu erfassen. Dies wurde demonstriert, indem Takahashi den Joy-Con in der Hand hielt und schüttelte. Durch die Darstellung eines Glases direkt neben ihm im Video konnte man erahnen, wie sich das wohl angefühlt haben mag. Er erklärte, dass er genau spüren kann, wie viele Eiswürfel nach und nach in das Glas hinzugefügt werden. Sie nennen es HD Rumble.
Eine interessante Technik, die man aber wohl selber man angetestet haben muss, damit man weiß, wie gut das wirklich funktioniert.

Und nicht nur diese Technik ist neu. Es soll sich am Ende des Controllers ein Sensor befinden, der nicht nur die Entfernung messen kann, sondern wohl auch zum Beispiel welche Form eine Hand gerade macht. Dass dies schwer umzusetzen ist, hat Microsoft mit Kinect ja schon gemerkt. Daher bleibt abzuwarten, wie gut dies funktioniert.

Da alles sehr an die Wii-Mote erinnert, dürfen natürlich auch die klassischen Straps nicht fehlen. Diese werden wie damals bei der Wii am Controller befestigt und schließlich um das Handgelenk gelegt. Damit soll das Spielen sicherer werden.

Schließlich kommt man dann endlich auf die Spiele zu sprechen.
Den Anfang macht 1, 2, Switch. Es handelt sich dabei offenbar um eine Minispiel-Sammlung a la Wii Sports.
In einem längeren Trailer können wir zwei Cowboys sehen, die sich ein Duell liefern. Dies soll exakt so nachgespielt werden können, nur mit den Joy-Cons. Besonders hervorgehoben wird dabei, dass man nicht auf den Screen achten muss, sondern nur seinen Gegner.
Mit dabei sind dann neben den Schieß-Duellen auch Fechten, Boxen, Tischtennis und mehr.
Das Spiel soll dann zum 3. März beim Launch der Konsole zur Verfügung stehen.


Nächstes Spiel: ARMS.
Es wird als „Fighting Sports Game“ eingeführt und ist ein Box-Spiel in einer kunterbunten Arena mit knalligen Figuren.
Gekämpft wird in klassischer Prügelspiel-Manier, nur dass die Arme der Figuren extrem elastisch und lang sind mit großen Boxhandschuhen an den Händen. Dann geht es darum, blitzschnell Box-Bewegungen nachzumachen und mit den Knöpfen Spezialmanöver auszuführen.
Gespielt wird via Split-Screen, online oder über WiFi mit mehreren Konsolen.
Als Release-Termin wird Frühjahr 2017 genannt. Somit erscheint das Spiel wohl nicht zum Launch der Konsole.

Dann hagelt es Farbkleckse im nächsten Trailer! Angekündigt wird kein Port, sondern ein brandneues Splatoon 2.
Hisashi Nogami, der sich als Wissenschaftler eines „Squit Research Labs“ verkleidet hat, zählt die neuen Features des Action-Spieles auf.
So haben sich die Inklinge leicht verändert, haben mehr Details, andere Klamotten und auch neue Waffen.
Drückt man den X-Knopf, öffnet sich die Map. Drückt man nochmals drauf, teleportiert man sich zu einem ausgewählten Freund.
Es wird wie bei der Wii U der Pro Controller (der für die Switch) unterstützt, während man allerdings auch unterwegs im Handheld-Modus spielen kann. Natürlich auch wieder online und diesmal auch lokal im WiFi mit mehreren Konsolen.
Der Titel erscheint im Sommer 2017.

Zuerst sehen wir nur eine New York nicht unähnliche Straße, bevor dann ein bekannter Klempner aus einem Gullideckel hervorspringt. Mario ist wieder da!
Er springt zwischen den Häusern hin und her und klettert auch die Wände hoch. Schließlich verschwindet er in einem fliegendem Schiff, welches Mario in einer Wüstenwelt absetzt, wo er wieder flink herum hopst.
Das neue Mario ist sehr bunt und wir können auch einen Blick auf die neue Tierwelt werfen. Der Klempner reitet sogar auf einem der Tiere, welche einem Löwen nicht unähnlich sieht.
Seine Mütze dient ihm diesmal sogar als Waffe. Er wirft sie, wirbelt sie zum Gegner herum und kommt dann wie ein Bumerang wieder zu Mario zurück.
Wir können noch einige weitere Levels sehen, die allesamt bunt sind, aber sich auch stark unterscheiden. Ebenso werfen wir ein paar Blicke auf die kommenden Boss-Kämpfe und natürlich wird Peach wieder von Bowser entführt.
Der Titel des neuen Spieles lautet Super Mario Odyssey!

Yoshiaki Koizumi, diesmal in einem roten Anzug mit Marios Augen-Mütze, erklärt im Anschluss, was es mit dem neuen Teil so auf sich hat.
Dabei weist er darauf hin, dass es wieder ein eine Sandbox-Welt sein wird, wie man sie aus Super Mario 64 oder Super Mario Sunshine kennt.
Der Hut von Mario soll das Besondere am neuen Titel sein. Mit dem zwei Augen wirkt er tatsächlich sehr lebendig. Mehr wird aber noch nicht verraten.
Das Spiel kommt allerdings erst zum Weihnachtsgeschäft 2017 auf den Markt.

Schließlich präsentiert Nintendo noch einige Trailer von externen Studios.
Den Anfang machte Monolith mit dem kommenden Xenoblade 2.
Im Trailer gibt es noch nicht ganz so viel zu sehen, sehr schnelle Schnitte mit verschiedenen Figuren.
Technisch macht das Spiel im Video eine sehr gute Figur. Auch das Art-Design kann überzeugen und macht durchaus Lust auf mehr.

Dann kommt ein kurzer Teaser von Koei Tecmo.
Wir können nur kurz ein Schild sehen und wie jemand nach einem Schwert greift.
Dann wird schon der Titel eingeblendet: Fire Emblem Warriors.
Es ist davon auszugehen, dass es sich dabei um eine ähnlich Umsetzung handeln wird wie Hyrule Warriors.

Schließlich gibt Nintendo nochmal bekannt, dass zahlreiche externe Studios ebenfalls Spiele für die neue Konsole bringen werden und sich über 80 Titel schon in Entwicklung befinden.
So kommen von Square Enix nicht nur Dragon Quest X und Dragon Quest XI für die Switch, sondern auch noch Umsetzungen von Dragon Quest Heroes I und Dragon Quest Heroes II.

Dann wird ein Video von Atlus gezeigt.
Wir sehen ein überwuchertes Gebäude, welches eine recht post-apokalyptische Atmosphäre erzeugt.
Bei einem Kameraschwenk sehen wir dann zahlreiche finstere Gestalten.
Es handelt sich bei dem Titel um einen neuen Shin Megami Tensei-Titel.
Release-Termin oder genauere Details wurden allerdings leider nicht genannt.

Square Enix zeigt dann in einem Trailer ein neues Rollenspiel. Allerdings anders, als man es von diesem Hersteller erwarten würde.
Es ist ein Sidescroll-RPG. In knuffiger Retro-Optik läuft man von links nach rechts und stellt sich knackigen Kämpfen.
Genannt wird es zunächst nur Project Octopath Traveler.

Für Sega spricht Toshihiro Nagoshi dann über die Switch.
Er findet nur wohlwollende Worte für Nintendos neueste Konsole und man freut sich, die neuen Techniken für die kommenden Spiele mitverwenden zu dürfen.

Todd Howard von Bethesda spricht kurz über The Elder Scrolls V: Skyrim, welches schon länger für die Nintendo Switch bestätigt ist.
Auch hier freut man sich darauf, endlich mit Nintendo zusammenarbeiten zu dürfen.

Etwas witziger ist Suda51 von Grasshoper bei seinen Worten für Nintendo.
Und er schickt einen bekannten Helden zurück in ein Spiel: Travis Touchdown!

Damit dürfte ein neues No More Heroes für die Switch in Entwicklung sein. Allerdings gibt es nicht mehr als nur ein Bild vom Travis zu sehen, so dass noch nicht genau zu sagen ist, wie das Spiel nun letztendlich aussehen wird. Der Titel stehe angeblich auch noch nicht genau fest.
Zudem schwärmt Suda51 noch von der Architektur der Konsole, wie einfach sie doch zu handhaben ist. Und natürlich freue auch er sich, Spiele für Nintendo entwickeln zu dürfen.

Und dann war auch Patrick Söderlund von Electronic Arts auf der Bühne. Er erzählt, dass er schon von klein auf ein Fan von Nintendo gewesen ist und dass er sogar so ein großer Fan ist, dass er seinem Sohn den Zweitnamen „Luigi“ gab.
Wenig überraschend hat Electronic Arts nun offiziell das kommende FIFA für Nintendos neue Konsole bestätigt.

Nach der Präsentation sprach Tatsumi Kimishima über den Lieferumfang.
Und zwar befindet sich neben der Konsole und der Docking-Station noch zwei Joy-Cons mit jeweils einem Strap, einem Joy-Grip (mit dem sich die zwei Joy-Cons verbinden lassen), ein HDMI-Kabel und einen Strom-Adapter im Paket.
Außerdem wird es zwei verschiedene Versionen geben, die sich nur in der Farbe der beiden Joy-Cons unterscheiden. In einem Paket sind die beiden Controller-Einheiten grau-schwarz, während sie im anderen rot und blau sind.

Schließlich wechselte man dann zu Reggie Fils-Aimé in New York, der herausfinden sollte, wann denn nun das neue Zelda erscheinen wird. Hier spielte Nintendo frech mit den Erwartungen der Zuschauer, da klar war, dass alle wissen wollten, was denn nun mit Zelda: Breath of the Wild ist.
Reggie spricht davon, dass es gerade von den Nintendo-Mitarbeitern gespielt wird und gesellt sich auch gleich zu einem, der das Game gerade zockt. Und es ist niemand Geringerer als Shigeru Miyamoto. Aber auch er weiß scheinbar keinen Release-Termin.

Zum Glück kommt da gerade Eiji Aonuma um die Ecke, doch auch er tut unwissend. Aber er verweist darauf, dass es jemand in Tokyo weiß.
Daher wird auch direkt wieder zurück zur Bühne gewechselt, wo schon groß im Hintergrund steht, dass der Termin am 3. März 2017 sein wird. Also zum Launch der Nintendo Switch, was nochmal bestätigt wird.

Daraufhin wird noch einmal ein ausführlicher Trailer gezeigt, der nun deutlich mehr von der Welt und den Figuren zeigt.
Wir sehen ein lebendige Welt mit Tieren, Ebenen mit Schnee und nun auch offenbar Zelda.
Viele Elemente sind bereits aus den bisherigen Trailern bekannt, wir bekommen aber deutlich mehr Vielfalt zu sehen und können auch ein paar Story-Elemente mitbekommen.
Da kommt ein großartiges Spiel auf uns zu.

Und damit wurde dann die Präsentation auch beendet.