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Red Dead Redemption 2 – „100-Stunden-Wochen“ keine Seltenheit

Dan Housers Kommentar über den Aufwand der für das Spiel getrieben wird geht nach hinten los und macht schlechte Arbeitsverhältnisse zum Thema.

Jan Markus Mäuer · 15. Oktober 2018

Red Dead Redemption 2 ist zweifelsohne ein Epos. Dies bestätigt auch ein Interview mit Vulture.com mit Rockstar Games‘ Co-Gründer Dan Houser. Dort spricht er von einem 65 Stunden Spiel mit 2000 Script Seiten, 300.000 Animationen und einem Entwicklungszyklus seit 2011.

Ebenfalls sagte Houser im Interview, dass das Team mehrere Male 2018 „100 Stunden Wochen“ gearbeitet hätte, um härter als je zuvor an dem Projekt zu arbeiten (Sein Brüder und Mitbegründer Sam Houser sagte ebenfalls in einem vorhergegangenen Interview, dass man sich bei dem Spiel „so hart es geht gepushed“ hätte). Im Kontext des Artikels klingt es wie ein weiterer Beleg für die immense Arbeit die in das Spiel gesteckt wurde – jedoch wurden schnell Gegenstimmen laut, die solche extremen Arbeitsbedingungen (und das prahlen darüber) scharf verurteilen.

Scott Benson, Co-Schöpfer des Indie Adventures Night In The Woods nennt die Aussage „obszön“ und beklagt, dass Ausbeutung hier zu einem Werbetext gemacht werde. Jennifer Scheurle, Game Design Lead bei OPX, die u.a. für die NASA Spiele produzieren, nennt die missbräuchlichen Arbeitsstunden ein Zeichen von Mismanagement. Zu solchen Aussagen gesellen sich viele weitere Kritiker, unter anderem Gaming-Reporter Jim Sterling, Josh Sawyer (Designer bei Obsidian) und Jan Willem Nijman, Co-Gründer von Vlambeer (Luftrausers, Nuclear Throne).

Dies ist nicht das erste Mal, das Rockstar Games wegen schlechter Arbeitspraktiken in der Presse gelandet ist. 2010, zur Zeit der Veröffentlichung des ersten Teils von Red Dead Redemption, veröffentlichte der Industrie-Blog Gamasutra einen offenen Brief von Rockstar-Angehörigen, die sich über erzwungene 60 Stunden Wochen sowie harten Druck seitens des Rockstar Managements beschwerten. Dies tat Rockstar als anonyme Gerüchte ab und sagte später öffentlich sie seien „betrübt, das einige ehemalige Mitarbeiter ihrer Studios Ihre Zeit hier nicht angenehm und kreativ nicht erfüllend fanden.“