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Space Hulk: Deathwing

Space Hulk: Deathwing vermischt Elemente des Brettspiels mit der Immersion eines Shooters.

Dawid Gryndzieluk · 23. August 2016

Seit dem traurigen Niedergang von THQ sind die Games Workshop-Lizenzen in alle Winde verstreut, was in vielen Fällen zu Shovel- und anderer Trashware mit Space Marines führte. Die Franzosen Cyanide Studios (in diesem Projekt gemeinsam mit Streum on Studio) sind aber bereits für ihren verantwortungsvollen Umgang mit einer Warhammer-Marke bekannt, nämlich zwei Teile Blood Bowl. Und was ich von Space Hulk: Deathwing gesehen habe, spricht dafür, dass wir es hier mit einem ordentlichen Titel zu tun haben, nicht zu verwechseln mit Space Hulk von den Full Control Studios.

Nichtsdestotrotz orientiert sich Deathwing auch am klassischen Brettspiel von Games Workshop im Warhammer 40.000-Universum, in dem eine Terminator-Einsatztruppe der Dark Angels in einem verlassenen Komplex aus Raumschiffen und Weltraumschrott auf eine Genestealer-Plage (zu deutsch: Symbionten) der Tyraniden trifft. Allerdings wirft Deathwing den Spieler selbst in die Terminator-Rüstung eines Librarian (zu deutsch: Scriptor), der zusammen mit zwei anderen Waffenbrüdern den Space Hulk bereinigen und wichtige Artefakte bergen soll.

Wie zu erwarten, bewegt man sich in der tonnenschweren Rüstung sehr behäbig, bringt dafür aber einiges an Feuerkraft mit. Vom Sturmbolter zur Plasmakanone ist so einiges dabei, das der geneigte Warhammer 40.000-Enthusiast kennt, und auch die beiden KI-Kollegen lassen sich aufrüsten: einer trägt schweres Gerät, der andere ist ein Apothecarius und heilt den Squad.

Deathwing ist eines der wenigen Spiele, bei denen ich den Eindruck habe, dass es den Geist von Warhammer 40.000 verstanden hat. In der Demo bewegt sich der Trupp durch ein verlassenes Schiff der Dark Templar Space Marines und die gotische Architektur kommt voll zum Tragen, denn es eröffnen sich weite Gebiete, getrennt von schlauchigen Gängen. Man hat den Eindruck, man befindet sich in einer interstellaren Kirche des Imperators, die von grässlichen Xenos überrant wurde. Also auf zur Reinigung!

Es dauert nicht lange und die ersten Genestealer tauchen auf. Sie kommen aus allen Richtungen: von der Decke, aus Lüftungsschächten, aus Seitengängen. Ein bisschen klassisches Dead Space-Gefühl kommt auf. Es entbrennt ein Gemetzel, bei dem der ehrenwerte Scriptor mit Sturmbolter (der leider etwas schwach auf der Brust klingt), Energieschwert und Psi-Kräften die Hallen des Imperators reinigt. Etwaige Gänge lassen sich verschließen, um der Xenos-Flut Einhalt zu gebieten. Der Entwickler erklärt, dass die KI auf Bewegungen des Spielers und vor allem Abschottung einzelner Bereiche reagiere, um so flexibel aus anderen Richtungen anzugreifen. Das Verschließen von Schotten sei daher ein wichtiges Element in Deathwing.

Zum Schluss der Demo wird noch ein Bossgegner gezeigt, der den Trupp stark dezimiert. Nur noch der Scriptor steht am Ende, die anderen beiden Waffenbrüder wurden per Notteleport in Sicherheit gebracht. Durch ein Psi-Portal lassen sie sich zurückholen. Allerdings sei die Anzahl dieser Portale vom Schwierigkeitsgrad abhängig; auf der höchsten Einstellung seien sie gar nicht während der Mission verfügbar.

Space Hulk: Deathwing machte bislang einen soliden Eindruck. Vermutlich wird dieser Titel mit seiner Wiederspielbarkeit im Coop (bis zu vier Spieler) und seiner Gegnervielfalt (in der Demo drei Typen sowie der Boss) stehen und fallen. Es bleibt daher offen, ob Cyanide und Streum On es vollbringen, ein würdiges Grimdark Future-Pendant zu Vermintide zu schaffen. Es erscheint im November für den PC.