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Standing Ovations für Final Fantasy

Distant Worlds – Music from Final Fantasy bietet klassische Musik mit den besten Stücken aus dreißig Jahren Final Fantasy.

Marco Mühlen · 9. Mai 2017

Am 18. Dezember 1987 erschien in Japan das allererste Final Fantasy auf dem Nintendo Entertainment System. Das ist nun fast genau dreißig Jahre her. Wie kann man so ein Jubiläum besser zelebrieren als mit einem klassischen Konzert mit den besten Musik-Stücken der Reihe? Und genau das bietet Distant Worlds – Music from Final Fantasy.

Am 6. Mai 2017 besuchte ich mit einem Teil der Gamondo-Redaktion das Konzert in Düsseldorf in der Mitsubishi Electric Halle. Dort angekommen musste man sich erst einmal auf eine sehr lange Schlange gefasst machen. Diese reichte vom Eingang der Halle bis zum nahegelegenen S-Bahn-Bahnhof. Doch es ging durchaus schnell voran.

Die Halle war groß und mit Platz für bis zu 5450 Besucher war die Konzerthalle fast ausgebucht. Und die Konzertbesucher waren bunt gemischt, von alt bis jung, von gehobener Abendgarderobe bis lässiger Jeans. Da merkt man, dass Final Fantasy schon zahlreiche Generationen anspricht, die aus allen Gesellschaftsschichten stammen.
Und es waren sogar einige Cosplayer anwesend. Diese waren natürlich passend in Final Fantasy-Outfits unterwegs. Das unterstützte nochmal die wundervolle Atmosphäre im Saal.

Auch einige Cosplayer besuchten das Konzert in ihren schicken Outfits.

Nach wenigen Minuten ging das Konzert auch schon los. Als Arnie Roth, der Dirigent des Konzertes, der auch die Moderation des Abends übernahm, die Bühne betritt, spricht er begeistert von der bekannten Rollenspiel-Reihe und lässt das Konzert mit einem recht kurzen Stück beginnen. Und zwar mit dem klassischen Track der Sieges-Szenen, den jeder Spieler der Final Fantasy-Reihe kennt. Arnie Roth kennt eben die Spiele und weiß, was den Fans gefällt.

Gespielt wurden überwiegend Stücke von Nobuo Uematsu, insbesondere Lieder von Final Fantasy VII. Aber auch Final Fantasy VIII und Final Fantasy IX bekamen besondere Aufmerksamkeit. Die anderen Teile der Spielereihen – bis auf frühere Teile – wurden auch mit einem jeweiligen Stück bedacht. Sogar die Online-Ableger Teil 11 und 14 wurden nicht vergessen.

Damit die Besucher auch mitbekamen, was für ein Stück gerade gespielt wird, wurde auf einer großen Leinwand Spielszenen aus dem jeweiligen Game gezeigt. Das sorgte auch für zusätzliche Unterhaltung und führte die Besucher wieder in die Zeit zurück, in der sie das jeweilige Spiel zuletzt gezockt hatten.

Während das Orchester spielte, liefen auf der großen Leinwand die Final Fantasy-Spiele.

Und nicht nur das ist anders als bei einem traditionellen klassischen Konzert, sondern bei einem Stück ließ Arnie Roth das Publikum auch mitsingen. Und zwar beim Stück „One Winged Angel“ aus dem siebten Teil. Es sorgt für eine wirklich bezaubernde Stimmung, wenn der ganze Konzersaal an der entsprechenden Stelle lautstark „Sephiroth“ singt. Wundervoll!

Nach etwa zwei Stunden war das Konzert leider schon vorbei, welches eine etwa zehn minütige Pause zwischendurch hatte. So konnte ich mit so einer geballten Ladung an musikalischen Reizen nach Hause gehen, die mich gefesselt haben, wie schon lange nicht mehr. Dabei habe ich nur den zehnten und dreizehnten Teil durchgespielt, die leider während des Konzertes nicht so oft gespielt wurden. Gerade von Final Fantasy X hätte ich gerne noch mehr gehört. Aber auch die anderen Lieder haben mir sehr gut gefallen, die ein Mix waren aus Stücken, die ich schon einmal gehört hatte und brandneu für mich waren.

Es war einfach eine tolle Erfahrung, die ich nur jedem empfehlen kann.


Eine weitere Meinung

Von Sarah Kühner

Als Fan der Reihe, der stolz von sich behaupten kann alle Teile, außer den Online Titeln, durchgespielt zu haben, war dieses Konzert natürlich eine Pflichtveranstaltung. Besonders die Mashups, in denen verschiedene Battle-Themes oder verschiedene Chocobo-Stücke zusammengesetzt gespielt wurden, versetzten mich doch in eine nostalgische Reise in altbekannte Gefilde. Leider ohne typische Chocobo Melodie – aber man kann wohl nicht alles haben.
Die Spielszenen, die im Hintergrund liefen, gaben dem ganzen noch einen besonderen Kick, weil dadurch ein Gefühl von „oh ja, die Stelle war toll!“ aufkam.

Das Konzert war gut besucht.

Da aktuell nicht nur das dreißigjährige Bestehen an sich zelebriert wird, sondern auch noch vor zwanzig Jahren Final Fantasy VII erschien, mitsamt dem drohenden Remake, dass demnächst auf uns zukommt, war das Konzert doch etwas zu sehr von diesem Teil geprägt. Das ist nun tatsächlich auch mein Kritikpunkt. Das Konzert selber war großartig, allerdings hätte ich mir mehr Stücke aus den alten Teilen gewünscht, angefangen von dem großartigen „Cornelia Castle“ aus dem ersten Teil, bis hin zu „Terra’s Theme“ aus Teil sechs. Immerhin wurde auch ein Stück des neuesten Teils, Final Fantasy XV, gespielt. Großartig mit eigenem Chor inszeniert!

Trotz allem war es also eine tolle Veranstaltung, die ich jedem, der die Spiele auch nur ansatzweise mag, wärmstens ans Herz legen kann.