Bound
Grazil wie eine Gazelle, leicht wie eine Feder und elegant wie ein Schwan.
Grazil wie eine Gazelle, leicht wie eine Feder und elegant wie ein Schwan. So oder so ähnlich lassen sich die Bewegungen der Hauptfigur im neuen Spiel Bound von Sony wohl am besten beschreiben.
Wer hätte gedacht, dass wir einmal ein Spiel mit einer Ballerina erleben dürfen, und es sich dabei noch nicht einmal um ein richtiges Spiel handelt? Bound vom Entwickler Plastic möchte kein Spiel sein, sondern sich auf das Gameplay konzentrieren, ohne dass man darüber nachdenken muss. Aber wie schlägt sich der Titel und was genau kann man von einem Nicht-Spiel als Spiel erwarten? In unserem Test gehen wir diesen Fragen auf den Grund.
Träume und Erinnerungen
Das Spiel beginnt mit einer unscheinbaren Sequenz, in der eine junge Frau sich mit ihrem Tagebuch an einen Strand setzt. Sie blättert in Erinnerungen, in ihren Erinnerungen. Wir blättern Seite für Seite und tauchen ein in diese Momente ihres Lebens. Wir sehen schöne, traurige und böse Erlebnisse. Das Abenteuer von Bound beginnt.
Wir finden uns in den Rückblenden der Frau wieder. “Die Prinzessin muss das Monster aufhalten”, erklärt uns die unbekannte Stimme in einer Phantasiesprache. Ohne zu wissen, um was es genau geht, beginnen wir uns mit einfachen Tanzschritten vorwärts zu bewegen. Die Hauptfigur ist gebunden an den Tanz, denn normales gehen oder laufen scheint für sie unmöglich zu sein.
Ballett, Pirouetten und das Böse
Die Spielwelt lebt von einer sterilen, bunten und zugleich sehr faszinierenden Umgebung. Auf Polygonen bewegen wir uns tanzend, springend und elegant schmiegend vorwärts. Die Bewegungen der Hauptfigur sehen dabei nicht nur fantastisch aus, man spürt förmlich, wie man immer mehr von den Schwingungen des Körpers angezogen wird. So muss man im Abenteuer verschiedenen Hindernissen ausweichen, was oftmals nur mit einem eindrucksvollen Tanz gelingt. Oder aber auf schmalen Pfaden vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzen, um eine Schlucht zu überqueren.
Das Spiel verzichtet auf umfangreiche Einleitungen und unnötige Einweisungen in Steuerung und Gameplay. Das ist auch gut so. Die Steuerung ist sehr intuitiv und man bekommt sofort das Gefühl, dass man im Geschehen ist. Es fällt schwer, stehen zu bleiben und den Tanz somit zu beenden.
Die Entwickler scheuten keine Mühen, als sie die Bewegungen der Hauptfigur in das Spiel integrierten. Dabei setzt man auf Meister ihres Faches und portierten die gesamten Tanz- und Bewegungsmuster in das Spiel.
Haben wir uns einmal an die sehr simple Steuerung gewöhnt, können wir uns entsprechend vielseitig durch die verschiedenen Levels bewegen. Dabei treffen wir immer wieder auf das Böse in Form von hässlichen Figuren. Haben wir diese überstanden, erhalten wir einen tieferen Einblick in die Erinnerungen der Frau, unserer Hauptfigur.
Tanzen ohne Musik? Nein!
Es wird eine interessante Platte an Musikstücken geboten. Von Rythmisch, bis hin zu klassischeren Stücken, ist alles mit dabei. Einige Abschnitte erinnern sogar an das ein oder andere Stück des Tron: Legacy Soundtrack, womit man zunächst gar nicht rechnen würde. Die Musik ist immer passend und man bekommt einen schönen Flow in das Gameplay.
Fazit
Wer hätte gedacht, dass ein Spiel mit einer solchen Spielmechanik so eindrucksvoll sein kann? Bound ist kein Tanzspiel, kein großes Abenteuer und kein Musikspiel – es ist viel mehr eine tolle Geschichte mit einer guten Erzählweise. Bewegungen und Musik passen perfekt zueinander. Das Ziel der Entwickler wurde somit erreicht, man konzentriert sich auf nichts, außer das Wesentliche: Die Geschichte und dessen Entwicklung. Gerne mehr von dieser Art von Spielen.
Bound erschien exklusiv auf PlayStation 4 und ist im PlayStation Store für 19,99 Euro verfügbar.