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Catherine: Full Body

2011 erschien Catherine das erste Mal als Xbox 360 und PlayStation 3 Fassung in Nordamerika und Japan, ein Jahr später auch in Europa. Anfang dieses Jahres wurde das Spiel als Catherine Classic auch für den PC herausgebracht.

Lucas Rau · 21. September 2019

Acht Jahre nach dem originalen Release erschien der Titel nun am 3. September auch als Remaster in der Full Body Edition für die PlayStation 4. In Japan wurde das Spiel bereits im Frühling auch für die PlayStation Vita veröffentlicht. Allerdings scheinen die schlechten Verkaufszahlen der tragbaren Plattform dafür gesorgt zu haben, dass eine Lokalisation im Westen nicht notwendig erscheint.

Die Geschichte von Catherine dreht sich um Vincent Brooks. Seit über 5 Jahren befinden er und Katherine sich in einer Beziehung, zur Hochzeit ist es aufgrund von Vincents Unentschlossenheit aber noch nicht gekommen. Außerdem tritt die junge Catherine plötzlich in sein Leben, mit der Vincent einen One-Night-Stand hat und schließlich auch eine Affäre anfängt. Neben den ganzen Schwierigkeiten im realen Leben, plagen den Protagonisten auch nächtlich Alpträume, in denen er Türme erklimmen muss, indem er Blöcke verschiebt, um nicht von übernatürlichen Wesen getötet zu werden oder in die Tiefe zu fallen. Während im Original Katherine, die 32-jährige Freundin von Vincent sowie Catherine, eine junge Schönheit, die Vincent den Kopf verdreht, im Fokus stehen, wurde in der Full Body Edition außerdem Qatherine, kurz Rin, eingeführt.

Vincent lernt Rin zu Beginn des Spiels durch Zufall kennen.

Neu animierte Zwischensequenzen bringen dem Spieler näher, wie Vincent und Rin sich kennengelernt haben. Das an Amnesie leidende junge Mädchen wird scheinbar von einem Stalker verfolgt und per Zufall von Vincent gefunden. Dieser gab sie schließlich in die Obhut einer Freundin, Erica, in der Bar Stray Sheep. So viel zur Geschichte von Catherine: Full Body.

Neben dem Story-Aspekt findet der große Gameplay-Abschnitt während Vincents Alpträumen statt. In neun Stages muss man sich durch verschiedene Ebenen puzzeln. Über steinerne Blöcke steuert ihr Vincent in Richtung Ausgang. Dabei gilt es, immer höher zu klettern und den fallenden Blöcken zu entkommen. Durch cleveres Ziehen und Verschieben ist es eure Aufgabe, die Blöcke richtig anzuordnen. Im Laufe des Spiels werdet ihr mit immer mehr Techniken vertraut, um die immer schwerer werdenden Ebenen zu bewältigen. Während der Puzzles kann man Gold einsammeln oder auch Items, die beim Bewältigen der Level helfen. Der weiße Block erzeugt beispielsweise ein Feld von 3 x 3 Blöcken um euch herum, wohingegen ihr mit dem Energy Drink zwei Blöcke auf einmal hochkommt. Kommt ihr nicht weiter, könnt ihr die letzten Züge auch rückgängig machen, allerdings ist dies auf eine bestimmte Anzahl festgelegt. Sammelt ihr Kissen ein, wird diese Anzahl erhöht. Allerdings gilt dies immer nur für die jeweiligen Ebenen beziehungsweise Stages. Natürlich finden sich auch Checkpoints in den Levels. Sollte Vincent also wirklich zu Tode kommen, wie durch herabfallende Blöcke, könnt ihr an diesen wieder einsteigen. Am Ende der jeweiligen Ebenen kommt ihr dann in ein Gebiet, wo ihr speichern könnt und euch außerdem mit anderen Charakteren, die als Schafe dargestellt sind, unterhalten könnt. Letztlich müsst ihr dann in einen Beichtstuhl einsteigen, in welchem euch Fragen gestellt werden. Zu jeder gibt es zwei Antwortmöglichkeiten. Richtig und falsch gibt es allerdings nicht, die Antworten beeinflussen aber Vincent Gesinnung, die anhand einer Anzeige mit rot und blau gemessen wird.

Vincent in seiner Alptraumwelt, kurz vor dem Ziel.

Neben dem Remix-Modus, der den alten Puzzles neue Hürden, wie weitere besondere Steine hinzufügt, gibt es auch natürlich auch einen Classic-Modus, bei dem die Puzzles unverändert sind. Außerdem haben unerfahrene Puzzler die Möglichkeit mithilfe der Autoplay-Funktion die Alpträume zu beenden. Vincent wird dann automatisch die Blöcke verschieben und klettern, um das Level abzuschließen. Man kann die Funktion aber jederzeit per Tastendruck wieder beenden und selbst Kontrolle übernehmen.

Schließt man die Level ab, wacht Vincent schließlich am Morgen auf und darf sich mit den Geschehnissen der realen Welt plagen. So trifft er sich zum Beispiel jeden Abend mit seinen Freunden Toby, Jonny und Orlando zum Quatschen und Trinken in der bereits genannten Bar Stray Sheep. Der Schuppen fungiert als eine Art Hub im Spiel. Dort kann sich Vincent mit verschiedenen Personen unterhalten, sein Mobiltelefon benutzen, um auf Nachrichten zu antworten, Anrufe entgegennehmen oder einfach verschiedene Spirituosen trinken. Über das Handy lassen sich bereits abgeschlossene Stages wiederholen oder die Puzzleschwierigkeit und der Puzzletyp (Classic oder Remix) ändern. Auch die Zwischensequenzen, in schönem Anime-Stil, lassen sich noch einmal anschauen. Sobald ihr Nachrichten bekommt, könnt ihr direkt auf diese antworten. Dazu gibt es mehrere Satzbausteine, aus denen man sich eine Nachricht zusammensetzen kann. Bestimmte Wörter und Aktionen, wie eben die Auswahl der Sätze in den SMS, ändern und beeinflussen Vincents innere Ideen und somit auch die Geschichte. Dazu gibt es eine Anzeige, welche auf der einen Seite einen Teufel in Rot und auf der anderen einen Engel in Blau hat. Diese Anzeige stellt im Vincents Gesinnung dar und ist die gleiche, die auch durch die Antworten im Beichtstuhl beeinflusst wird.

Alte und neue Stücke können in der Jukebox gewählt werden.

Wie es sich für eine ordentliche Bar gehört, findet sich dort auch eine Jukebox, bei der man die Hintergrundmusik in der Bar einstellen kann. Die Jukebox bietet neben den Titeln aus Catherine auch Songs aus anderen Atlus-Titeln wie Persona 4 (Golden) oder Persona 5, aber auch Musik, die neu für Catherine: Full Body aufgenommen wurde. Neue Lieder werden nach und nach freigeschaltet. Die letzte Aktivität in der Bar ist der Spielautomat, mit dem Spiel Super Rapunzel. Dies funktioniert gleich wie die Puzzles in Vincents Alptraumwelt. Um Rapunzel in ihrem Turm zu erreichen, muss man sich durch 64 Stages knobeln, indem man Blöcke verschiebt und hinaufklettert.

In 64 Stages kämpft sich der Prinz zu Rapunzel vor.

Zur Lokalisation muss man wenig sagen. Wie auch im Original von 2011 ist die Synchro exzellent. Herausragend sind vor allem Troy Baker als Vincent und Laura Bailey als Catherine. Auch Brianna Knickerbocker, die die neue Rolle von Rin übernimmt, macht einen großartigen Job. Die neuen Musikstücke, welche für das Spiel entworfen wurden, können allesamt überzeugen und fügen sich gut in den ohnehin starken Soundtrack mühelos ein.

Seid ihr mit dem Hauptspiel durch und habt von den Puzzles noch nicht genug, könnt ihr euch außerdem auch am Babel-Modus versuchen. Dieser kann entweder Solo, aber auch im Duo, wo ein Spieler die Rolle von Katherine übernimmt, gespielt werden. Verschiedene Level, vier Stück an der Zahl, werden durch das Erringen von Gold-Trophäen im Hauptspiel freigeschaltet. Diese sind eher für Profis gedacht und daher dementsprechend schwer. Eine Belohnung für das Beenden des Modus gibt es auch, auf diese soll aber nicht näher eingegangen werden.
Daneben stehen noch das Kolosseum und ein Online-Modus zur Verfügung. Im Online-Modus messt ihr euch wie zu erwarten mit anderen Spielern in den Puzzeln, während im Kolosseum auch ein Splitscreen-Modus zur Verfügung steht, um mit einem Freund oder einer Freundin am geteilten Bildschirm Spaß zu haben.

Bereits bekannte Techniken können erneut angeschaut werden und dienen als Hilfe.

Catherine: Full Body wurde uns als Rezensionsexemplar für die PlayStation 4 unentgeltlich von Publisher Koch Media, beziehungsweise SEGA of America, zur Verfügung gestellt.