TESTS

Cities Skylines: PlayStation 4 Edition

Endlich neues Futter für alle Städtebau-Simulator Fans.

Sebastian · 25. August 2017

Jeder erinnert sich an die gute alte Zeit der Städtebau-Simulatoren. Städte und Infrastruktur mussten möglichst schnell und wirtschaftlich errichtet werden. Dabei muss auch stets das Wohlbefinden der Bewohner gewährleistet sein. Neben Naturkatastrophen und UFO-Angriffen war es auch der ganz normale Alltag der Einwohner, der passen musste. Nach langer Zeit wagt es endlich wieder ein Städtebau-Simulator auf die Konsolen, dieses Mal Cities Skylines auf der PlayStation 4. Schauen wir uns einmal an, ob Paradox Interactive ein Händchen für eine Neuauflage hatte.

Stadt, Land, Imperium

Alles beginnt mit der Auswahl einer passenden Karte beziehungsweise Areals. Vor dem Spielantritt kann man zwischen zwölf Karten wählen und somit die Grundvoraussetzungen beeinflussen. Einige Karten haben mehr Wasser, die anderen dafür beispielsweise mehr Wälder, weniger Ressourcen usw. Das Spiel bietet uns auch die Möglichkeit mit “unbegrenzt Geld” zu spielen. Dies ist für alle die gerne etwas herumspielen und ausprobieren möchten, sicher nicht schlecht, trübt den Spielspaß jedoch deutlich. Hat man eine passende Map gefunden und die Einstellungen getroffen, kann es auch schon losgehen.

Wir finden vor uns das Ende einer Straße, die in unser Areal angrenzt. Sie markiert den Einstiegspunkt unserer Infrastruktur und ist zugleich der Ansatzpunkt an dem wir beginnen, unser Straßennetz aufzubauen. Um unser Areal ist eine gestrichelte Linie gezeichnet, sie markiert die Grenzen unseres Bereichs und zeigt uns, wie groß die Fläche ist, auf der wir uns ausbreiten dürfen.

Als Gesamtbudget für unser tollkühnes Vorhaben besitzen wir zu Beginn des Spiels 70.000 US-Dollar, mit denen wir haushalten müssen. Das Budget muss genügen, um unsere kleine Stadt ans laufen zu bekommen, oder auch nicht.

Wir beginnen mit dem Bau unseres Straßennetzes und legen damit den Grundstein des Aufbaus unserer Stadt. Ist unser Straßennetz einmal halbwegs aufgesetzt, muss das angrenzende Land zu den Straßen entsprechend erschlossen werden. Ein Wohngebiet, dicht besiedeltes Wohngebiet, Industrie oder Büroflächen – an alles wird in Cities Skylines gedacht. Je nachdem welche Art von Flächen hier erschlossen werden, baut der Computer entsprechende Objekte darauf.

Nach dem erschließen des Landes muss natürlich noch für eine Strom- und Wasserversorgung gesorgt werden. Während wir mit Fleiß und Ideengeist das Strom- und Wassernetz verlegen, werden bereits wie durch Geisterhand die ersten Gebäude errichtet. Die Stadt beginnt zu leben. Das macht Cities Skylines vollkommen automatisch und zeigt uns zugleich, ob unser Konzept aufgeht. So kann man sich wunderbar um das Errichten der Städte kümmern. Bleiben die Einwohnerzahlen niedrig oder gar gleich null, müssen wir uns auf die Suche machen, warum dies so ist. Hier kann eine fehlende Stromversorgung oder nicht korrekt gebaute Straßen ein Hauptfaktor sein.

Der ganz normale Alltag

Hat man seine kleine Stadt aus dem Boden gestampft, geht es wahrhaftig ums nackte Überleben. “Der Rubel muss rollen”, wie man so schön sagt. Leichter gesagt als getan. Sobald man die Stadt etwas großzügiger angelegt hat – man möchte ja viel erreichen und eine tolle große Stadt erbauen – ist das Geld schneller davon als es einem lieb ist. Die Bewohner brauchen Nahrung, Möglichkeiten für Aktivitäten, Krankenhäuser und viele andere Dinge, um dessen Bedürfnisse zu stillen. Nur wenn wir den Bedürfnissen der Menschen nachkommen, wird die Wirtschaft angekurbelt und man kommt langsam aber sicher in die grünen Zahlen. Genau das ist das Ziel von Cities Skylines.

Neben verschiedener Upgrade-Möglichkeiten, die einem mit dem Zuwachs der Bevölkerung freigegeben werden, kann man noch größere Ambitionen verfolgen nach und nach in Richtung einer wirklich großen Stadt wandern. Wolkenkratzer und viele andere Annehmlichkeiten sind dann nämlich für den Bau verfügbar.

Eine Mission ohne Ziel

Beginnt man ein neues Spiel, gibt einem das kleine Tutorial eingangs einen schnellen Überblick, was zu tun ist. Dabei setzt das Spiel auf Popup-Meldungen die eingeblendet werden. Hier kann man schnell ein wenig den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, denn die Meldungen haben teilweise recht lange Texte und erscheinen im Sekundentakt. Zum Glück ist die Bedienung des Spiels sehr intuitiv und mit kleinen Hilfetexten schnell zu verstehen. Dabei fällt leider immer wieder auf, dass Meldungen gerne mal etwas über den Bildschirm hinaus gehen und dadurch nicht vollständig lesbar sind. Einstellungsmöglichkeiten für die Größe der Bildfläche suchten wir zum Zeitpunkt des Tests leider vergebens. Das ist an einigen Stellen ärgerlich und man fragt sich, wie so etwas passieren kann. Hier dürfte ein Patch der Entwickler sicher Abhilfe schaffen.

Zudem lässt einem das Spiel an einigen Stellen gänzlich allein und reicht dem Spieler nicht die Hand. So ist manchmal unklar, was gerade erledigt werden muss. Das kann die einen Spieler erfreuen, da es eine gewisse Herausforderung birgt, aber auch ein wenig für Stress sorgen, denn die Ausgaben im Spiel laufen natürlich weiter. Aber auch für solche Situationen gibt es eine einfache Lösung. Mit Klick auf den L3-Button kann man die Spielgeschwindigkeit anpassen und sogar pausieren. Dann bleibt genug Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen. Mit kleinen Icons über den Gebäude wird darauf aufmerksam gemacht, dass Handlungsbedarf besteht und man sich um etwas kümmern sollte. Ein kleines Fenster mit allen Kennzahlen hilft zudem, den Bedürfnissen der Bevölkerung nachzukommen.

Zwischendurch gibt sogar die Bevölkerung ein wenig Feedback. In einer Art Ticker oben im Bildschirm werden hin und wieder einige Zitate und Bemerkungen der Bewohner angezeigt.