TESTS

Close to the Sun

Inspiriert von Titeln wie SOMA, Outlast und Layers of Fear soll euch auch Close to the Sun in den Adventure-Bann ziehen.

Lucas Rau · 20. Mai 2019

Entwickler Storm In A Teacup könnte euch durch Titel wie Lantern, N.E.R.O. (Nothing Ever Remains Obscure) und ENKI bekannt vorkommen. Mit Close to the Sun kam am 02. Mai 2019 der vierte Titel des kleinen Studios heraus.

Ihr spielt Journalistin Rose Archer. Diese bekommt Ende des 19. Jhs. von ihrer Schwester Ada einen Brief. Ada Archer ist die jüngere Schwester von Rose und eine Physikerin an Bord der Helios, einem riesigen Schiff gebaut von Nikola Tesla und seiner Firma Wardenclyffe. Mit ihren Forschungen konnte sie einen Durchbruch in Sachen endloser Energie erzielen. Im Brief fordert Ada ihre Schwester auf sich an Bord des Schiffes zu begeben, da dort eine große Geschichte auf sie wartet. Im Prolog fahrt ihr auf einem kleinen Boot Richtung Andockstation. Hierbei kommt schon das erste Mal leichte Erinnerungen an BioShock hoch. An der Andockstation angekommen findet ihr euch auf einem gigantischen Schiff wieder, das eigentlich vor Leben und Bevölkerung nur so strotzen müsste. Das tut es aber nicht. Hinter dem riesigen Tor zum Eingangsbereich finden wir auf der Rückseite des Tores in roter Aufschrift die Worte „Quarantine“. Damit dürfte ja alles klar sein. Unsere Aufgabe ist es nun zu verstehen, was auf dem Schiff passiert ist, möglichst zu überleben und nebenbei noch Ada zu finden.

Viele Fähigkeiten hat Rose nicht im Arsenal. Lediglich rennen steht euch noch zur Verfügung. Ihr führt im Spiel übrigens alle Interaktionen mit der linken Maustaste aus, die dabei kontextabhängig sind, sei es also Türen öffnen oder Schalter betätigen. Die Animationen beim Türen öffnen sind aber besonders nervig, da sie verhältnismäßig lange dauern. Ebenso stört die träge und langsame Bewegung von Rose etwas. Ansonsten spielt sich der Titel wie ein Walking Simulator. Ihr lauft also in der Welt, beziehungsweise dem Schiff umher und erkundet. Zum Glück wird das Erkunden auch immer wieder durch Rätseleinlagen aufgelockert. Diese sind manchmal optional und tragen ihren Teil zum Weltenbau und Lore bei, an anderen Stellen kommt ihr ohne deren Lösung nicht weiter. Beispielsweise müsst ihr direkt zu Beginn einen Aufzug wieder mit Strom versorgen. Zwei Schalter, die sich an verschiedenen Orten befinden müssen, dafür betätigt werden. Diese gilt es natürlich erstmal zu finden. Ein anderes Mal werdet ihr aufgefordert Codes oder Schlüssel für Türen zu finden oder Gefahrenquellen zu beseitigen, um im Spiel weiterzukommen. Mehrere Arten von Rätseln schaffen es also den Titel nicht, als reinen Walking-Simulator dastehen zu lassen. Dennoch ist der Titel relativ stringent, nennenswerte Abzweigungen gibt es selten. Nebenher könnt ihr aber auch optionale Puzzles entdecken, die Sammelobjekte freischalten oder einfach Hintergrundgeschichte bieten. Viele Zeitungsartikel gehen dabei auf Ereignisse vor der Handlung ein und bereichern die Geschichte. Dabei bietet jedes Kapitel thematische eigene Sammelobjekte.

Zwar ist das Schiff großteils verlassen und ihr seht nur noch Fragmente von dem was mal war, allerdings tretet ihr über die Lautsprecher immer wieder mit verschiedenen Charakteren in Kontakt. So etwa Nikola Tesla, der der Erfinder des Schiffes ist und die Quarantäne ausgelöst hat. Etliche andere historische Figuren wie Albert Einstein, Jeanne Villepreux-Power oder finden im Spiel Erwähnung. Durch das eingeschränkte Setting wirkt die Helios ähnlich wie Rapture. Auch dort kommen wir erst nach dem Zerfall an und finden heraus was geschehen ist.

Technisch lief das Spiel sehr stabil. Lediglich im vierten Kapitel gab es einen Bug welcher dafür sorgte, dass kein Ton mehr abgespielt wurde. Dies konnte mit einem Reload behoben werden. Die Grafik ist dabei in einem hübschen Art-Decó-Stil gehalten und erinnert zusammen mit der Atmosphäre durchaus an BioShock. Typisch für ein Adventure setzt der Titel auf Atmosphäre, Story und Weltenbau. Trotzdem gibt es einige Stellen, an denen es auch möglich ist zu sterben. Aus Spoiler-Gründen soll hier nicht näher darauf eingegangen werden.

Neben dem dezenten und sehr gut eingesetzten Soundtrack, der in den richtigen Momenten die Furcht des Spielers erhöht, machen auch die Synchronsprecher einen hervorragenden Job. Vor allem Emily Moment als Rose kann durchgehen überzeugen.