TESTS

Disney Afternoon Collection

Dass zeitlose Klassiker regelmäßig auf den jeweils aktuellen Konsolen neu erscheinen, ist mittlerweile Gang und Gäbe. Umso schöner ist es, wenn tolle neue Feature implementiert werden, die den erneuten Kauf zu rechtfertigen vermögen. Eine solche Neuerung bietet auch Capcoms Disney Afternoon Collection!

Charles-Christopher Huppert · 24. April 2017

Ich muss gestehen, dass es nicht viele Jump ’n‘ Run-Spiele aus den 90ern gibt, an die ich mich aus jener Zeit noch gut erinnere. Das liegt zum einen daran, dass die Welt der 3D-Videospiele gerade emporstieg, als ich mit dem Zocken anfing. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass die meisten dieser Games schon mehr als 25 Jahre auf dem Buckel haben. Umso schöner, dass die alten Perlen der Videospiele nicht in Vergessenheit geraten und regelmäßig auf aktuelle Konsolen portiert werden. Und genau diesen Trend führt auch Capcom fort und veröffentlichte vor kurzem die Disney Afternoon Collection.

DuckTales (1989)

Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung von sechs verschiedenen Disney-Spielen, die zwischen 1989 und 1993 für das NES erschienen:

  • DuckTales (1989)
  • DuckTales 2 (1993)
  • Chip ’n Dale Rescue Rangers (1990, hierzulande bekannt als Chip & Chap)
  • Chip ’n Dale Rescue Rangers 2 (1994)
  • Darkwing Duck (1992)
  • TaleSpin (1991, hierzulande bekannt als Käpt’n Balu und seine tollkühne Crew)

Die Tatsache, dass die 2D-Plattformer aus ebenjener Zeit mit ihrem Anspruch, den sie an den Spieler stellen, deutlich mehr verlangen als man das von den 3D-Blockbustern der heutigen Tage kennt, ist ein offenes Geheimnis. So war ich ebenso überfordert, als das tolle DuckTales: Remastered im Jahr 2013 veröffentlicht wurde, wie ich es heute auch noch mit den unüberarbeiteten Klassikern aus der Disney Afternoon Collection bin. Vor vier Jahren sorgte dies für nicht wenig Frust über meine eigenen Unfähigkeiten. Dem beugt Capcom jedoch mit der bedeutendsten Neuerung dieser Collection vor, nämlich einer integrierten Rückspulfunktion, mit Hilfe derer man allzeit jedweden Fehler wettmachen kann, indem einfach bis vor das eigene Ungeschick zurückgespult wird. Dieses Feature ist unbegrenzt einsetzbar, sodass man jedes Level schafft – zumindest wenn ausreichend Geduld zur Verfügung steht.

Darkwing Duck (1992)

Es ist zwar beruhigend, dass ich anscheinend nicht der einzige da draußen bin, der ohne so einen Quasi-Cheat aufgeschmissen wäre, aber irgendeine Begrenzung dieser Funktion, sodass zumindest eine klitzekleine objektive Herausforderung bleiben würde (zum Beispiel in Form von Zeit- oder Punkteabzug), wäre noch reizvoller gewesen. In einem neuen Modus, in welchem man die einzelnen Bosskämpfe spielen kann, ohne zuvor den steinigen Weg zu selbigen meistern zu müssen, ist die Rückspulfunktion jedoch nicht implementiert. Was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass es hier Online-Ranglisten gibt, die Gelegenheit zum Leistungsvergleich mit anderen Spielern bietet.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, das Bild in einem Fernseher- oder Monitormodus darzustellen, wodurch es gegebenenfalls noch näher an das Original rückt. Wahlweise kann man auch Vollbild spielen, dies verzerrt die Pixel jedoch etwas.

Sowohl Level- und Audiodesign haben ihren Charme in keinster Weise verloren und lassen auch den Gamer aus dem 21. Jahrhundert noch in Nostalgie schwelgen. Abgerundet wird das Ensemble durch weitere Boni wie zum Beispiel die eingescannten Cover der Originaltitel oder virtuelle Soundtrack-CDs.

Chip ’n Dale Rescue Rangers (1990)