TESTS

Knack 2

Es darf wieder geknackt werden.

Sebastian · 5. September 2017

Knack ist wieder da. Der erste Teil des bunten Jump’n Runs erschien bereits vor rund vier Jahren als Launchtitel der PlayStation 4. Nun hat sich Sony mit samt Spiele-Designer Mark Cerny erneut in ein Abenteuer mit Knack gewagt und Knack 2 entwickelt. Ob sich das Warten gelohnt hat und es einige Verbesserungen gibt, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test zu Knack 2.

Knick-Knack

Vorsicht, Wortspiel! Knack ist ein von Sony exklusiv entwickelter Jump’n Run-Titel, erfunden und Designt von Marc Cerny. Cerny ist neben der Tätigkeit als Spiele-Designer auch System-Architekt der PlayStation 4 und somit bestens mit der Technik der Sony-Konsole vertraut. Umso höher sind die Erwartungen an seine Arbeit. Cernys Leidenschaft gilt natürlich den Videospielen.

Es wird wieder bunt – und anders

Wie bereits bei Knack 1, kann man die Geschichte auch mit zwei Spielern erleben. So spielen beide Spieler Knack in zwei verschiedenen Farben auf einem Bildschirm. Die Figuren unterscheiden sich ansonsten nicht. Gelernte Fähigkeiten und Punkte werden jeweils beiden Spielern zugesprochen. Aufgaben müssen teilweise gemeinsam gelöst werden, also ist Teamgeist gefragt. So gibt es beispielsweise Quicktime-Events – diese müssen von beiden Spielern gleichzeitig erfüllt werden müssen, damit es weitergeht. Gibt es die ein oder andere scheinbar unlösbare Passage im Spiel, kann man sich mit einem drücken auf die R2-Taste zum Mitspieler hin “beamen” lassen. Ist Spieler 1 beispielsweise weiter oder Spieler 2 kommt nicht weiter, kann man sich so schnell zum Mitspieler teleportieren lassen. Gerade wenn man mit seinen Kindern spielt eine tolle Lösung.

Quicktime-Events werden gut dosiert verwendet und bringen etwas Action in die Zwischensequenzen.

Läuft einer der beiden Spieler aus dem sichtbaren Bereich, wird ein kleiner Timer am Bildschirmrand eingeblendet. Ist dieser abgelaufen, wird der Spieler der das Sichtfeld verlassen hat, zurückgesetzt in den Bildschirm-Mittelpunkt. Wer nun denkt: „Das kommt mir bekannt vor?“, hat womöglich recht. Einige Spieler dürften diese Lösung bereits aus den Lego-Videospielen kennen. Aber der Koop-Modus hat auch einen kleinen Nachteil: Spielt man nämlich mit zwei Spielern, wird das Spielfeld weiter distanziert angezeigt und man sieht die schönen Details des Levels teilweise nicht mehr so genau. Dafür ist der Spielspaß garantiert.

Zwei Knacks: So sieht der Koop-Modus in der Praxis aus. Dabei muss man neben draufhauen auch zusammen Rätsel lösen.

Selbstverständlich kann sich Knack auch wieder in Mini-Knack verwandeln und ist somit viel kleiner und kann in Bereiche vorrücken, die der große Knack nie erreichen würde. Drückt man auf die R1-Taste, wird Knack in seine kleinste Form verwandelt und verliert alle gesammelten Relikte. Bereits ab Kapitel zwei muss man sehr häufig von dieser Funktion Gebrauch machen, damit man überall hin kommt und viele Rätsel lösen kann.

Nach Knack ist vor Knack

Im ersten Teil von Knack mussten wir böse Kobolde besiegen und die Stadt von Bösewichten befreien. In Knack 2 beginnt das Spiel mit einem Intro, erzählt von Lucas, dem Neffen von Ryder. Lucas erzählt uns, dass die Welt auf Relikte angewiesen ist, jene kleine Bausteine aus denen auch der große Knack besteht. Sie liefern Energie, versorgen die Stadt mit Strom und sind somit natürlich sehr gefragt, auch bei den bösen Mächten. Und so kommt es wie es kommen muss, unsere Stadt Newhaven wird angegriffen. Dieses Mal jedoch auch von riesigen Robotern, statt nur von einer Kobold-Armee. Für einen kurzen Augenblick erinnert das Szenario an einen Michael Bay – Transformers, da die Roboter teilweise so groß wie Hochhäuser sind. Kaum haben wir den Angriff wahrgenommen, beginnt das Spiel auch schon mit ersten Hüpf- und Kampfeinlagen. Wir müssen Newhaven befreien. Aber das ist nur der Anfang einer großen Reise. Nach der modernen Stadt wartet auch noch ein Dschungel-Kapitel auf uns. Indiana Jones und Nathan Drake lassen grüßen.

Es geht unter anderem auch in den Dschungel.

Deutliche Steigerung

Knack ist und bleibt ein Spiel mit hohem Spaßfaktor. Die Rätsel sind zwar kinderleicht, dafür sind die Levels sehr abwechslungsreich und toll anzusehen. Die Grafik ist  gestochen scharf und zeigt viele kleine Details. Die Steuerung verrichtet wie gewohnt einen soliden Dienst, ist zügig und intuitiv. Wird man von Gegnern mit Schußwaffen angegriffen, kann mit etwas Timing und einem Klick auf die L1-Taste den Angriff abwehren und zum Gegner zurück feuern – dies erspart uns einige Bud Spencer-Einlagen und zerstört die Gegner mitunter auch schneller. Dafür ist dann etwas Geschick gefragt, ist aber auch kein Muss. Knack kann auch wieder seine bekannten Doppelsprünge, um so weiter oben gelegene Bereiche zu erreichen oder einen Bauchplatscher (Quadrat-Taste) auf seine Gegner zu machen. Lässt man nach dem Doppelsprung die X-Taste die Taste gedrückt, schwebt Knack ein wenig vorwärts und kann somit auf weiter entfernte Vorsprünge gelangen.

Auch Kobolde sind wieder da um uns das Leben schwer zu machen.

Auch wenn die Rätsel eher etwas unterfordernd wirken, haben es einige Passagen in den Levels in sich. Ab dem zweiten Kapitel – das Hochland – gibt es einige Stellen, an denen man schon etwas mehr gefordert wird. Hier heißt es durchhalten und einfach weiter machen. Aber auch hier ist spätestens nach dem fünften Versuch der Bereich gemeistert und man hat ein Gefühl für Abstände und die Steuerung bekommen. Die Levels sind lang, in einige Abschnitte unterteilt, und mit Zwischensequenzen befüllt. Die Zwischensequenzen sind recht kurz und stören auch nicht den Spielfluss. Auch die Lokalisierung ist wie bereits im ersten Teil, sehr gelungen und passgenau. Das Spiel ist komplett auf Deutsch und ist damit auch für das jüngere Publikum gut zu spielen.

Ein bisschen aufmotzen wird ja wohl noch erlaubt sein

Wie es sich in einem Jump’n Run-Spiel gehört, muss auch in Knack 2 allerlei Zeug gesammelt und Gegenstände kaputt gemacht werden. Findet man gelbe Kristalle füllt sich die Sonnenkristall-Anzeige. Ist diese Anzeige voll, verfällt Knack einen Super-Modus und macht ihn nahezu unbesiegbar.

Außerdem gibt es wie im ersten Teil überall Schätze, die es zu finden gilt. Diese sind teilweise mehr als gut versteckt, so dass man schon ein wenig suchen muss, bis man alle gefunden hat. In den Schatzkisten befinden sich Karten um Technologien zu entwickeln, die sich anwenden lassen.

Hat man im Spiel genug Relikt-Energie gesammelt, kann Knack neue Fähigkeiten erlernen. Im Bereich “Aufladen” im Pausen-Menü kann man auf einer Tafel alle möglichen Fähigkeiten einsehen und, sofern es genug Energiepunkte gibt, diese freischalten.

Auf diesem Brett kann man die Fähigkeiten freischalten.