TESTS

Nacon Daija Arcade Stick

Ein neuer Arcade-Stick von Nacon zeigt sich von seiner modifikativen Seite.

Marco Mühlen · 19. November 2018

Bei Prügelspielen wie Soul Calibur, Tekken oder Street Fighter kommt es im Kampf gerade gegen menschliche Gegner auf die perfekte Kontrolle an. Ein guter Controller ist hierbei dann das A und O. Daher zählen in dem Bereich viele Spiele-Fans auf einen Arcade-Stick, da sie für Prügelspiele die beste Kontrolle bieten mit großen Knöpfen und einen leicht zu handhabenden Stick.

Und nun hat Nacon mit dem Daija Arcade Stick einen neuen Vertreter der Aracde-Sticks ins Rennen geschickt. Mit einer Länger von über 45cm, einer Höhe von fast 17cm und einer Tiefe von über 32cm ist das feine Stück Hardware eine echte Wucht, und fühlt sich mit den 4,64 Kg auch richtig wertig an.

Auch, wenn dies nicht gerade zu den wichtigen Elementen eines Arcade-Sticks gehört, sollte erwähnt werden, dass die Verpackung des Sticks ebenso wertig ist, wie der Stick selber. Schon beim ersten Öffnen kann man die Worte „Ready? Fight!“ lesen, die auf die Spiele-Nische anspielen, für die der Daija Arcade-Stick gemacht ist. Und auch im inneren ist der Stick noch einmal in einem schicken Stoff eingehüllt, der die Hardware schützt.

Doch das Wichtigste ist natürlich das Handling und Funktionalität. In erster Linie ist der Stick für die PlayStation 4 gemacht und das merkt man dem ganzen Design auch an. Wir finden oben eine LED-Leiste, die wir auch an dem Dualshock 4 Controller von Sony finden. Diese Kontrollleuchte kann in verschiedenen Farben unseren Status anzeigen bei diversen Spielen.
An der Seite finden wir ein kleines Touchpad, welches wir ebenfalls von Sonys hauseigenen Controller kennen. Damit ist der Daija Arcade-Stick vollständig kompatibel zu allen Spielen auf der PlayStation 4, sogar nicht nur den Prügelspielen.
Zudem kann man das Gerät auch an einer PlayStation 3 betreiben, wo natürlich weder Touchpad noch LED-Leiste benötigt werden. Auch am PC kann der Aracde-Stick betrieben werden.

Das Anschlusskabel mit knapp drei Metern ist besonders lang und lässt uns komfortabel auch mit großem Abstand zur Konsole zocken. Eine kabellose Verbindung gibt es allerdings nicht, wie bei den meisten Arcade-Sticks. Spieler, die auf eine solche Hardware setzen, werden diese aber wohl kaum vermissen, da man mit angeschlossenem Kabel die geringste Verzögerung genießt, die so wichtig ist, bei Spielen, die ein genaues Timing abverlangen – wie eben bei Fighting Games.

Auf dem Arcade-Stick befinden sich neben dem Steuer-Stick acht Buttons. Diese sind wie alle anderen Arcade-Sticks angeordnet, so dass die vier PlayStation-Tasten Dreieck, Kreis, Rechteck und X direkt nebem den Stick befinden und leicht versetzt sind. So haben sie leicht gekippt die gleiche klassische Anordnung wie auf dem Controller. Daneben befinden sich dann die Knöpfe für R1, R2, L1 und L2.
Die Verarbeitung der Buttons ist absolute Top-Qualität. Kein Wunder, werden die Komponenten von SANWA verwendet, einem der bekanntesten Hersteller für Arcade-Stick-Komponenten. Diese können auch beliebig ausgetauscht werden.

Das Gehäuse lässt sich sehr einfach öffnen und die Hardware an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Besonders schön ist hierbei, dass wir im Inneren auch einen alternativen Stick finden. Wer lieber mit einem Baltop-Stick spielt, ist mit der Standartausführung sehr gut bedient. Hier können wir den Knopf auf dem Stick, der wie eine Kugel aussieht, ganz bequem unsere Hadokens in Street Fighter ausführen. Dank des mitdrehenden Kopfes gar kein Problem.
Als Alternative können wir dann den Battop-Stick-Kopf aufschrauben, der länglich ist und auch von einigen Spielern bevorzugt wird. Auch hier haben wir keine Probleme, die Kontrolle zu behalten.

Die inneren Werte sind noch immer die schönsten: Der Daija Arcade-Stick lässt sich fast beliebig modifizieren und kommt sogasr mit einem alternativen Stick daher.

Und es gibt noch etwas für Fans von modifizierten Arcade-Sticks: Die Frontplatte lässt sich ebenfalls abschrauben und dahinter kann man dann eigene ausgedruckte Motive anbringen, so dass man einen ganz persönlichen Arcade-Stick von seinem Lieblingsspiel erschaffen kann.

Aber wie spielen sich jetzt die Spiele mit dem Daija Arcade Stick? Für unseren Test haben wir die Titel Street Fighter V, King of Fighters XIV, Dragonball FighterZ und Soul Calibur VI ausgiebig mit der neuen Hardware ausprobiert.

Bei den Titeln Street Fighter V und King of Fighters XIV ist der Arcade-Stick unschlagbar gut. Hier kann die Hardware das volle Potential ausschöpfen und die vielen Viertel- und Halbkreis-Bewegungen gleiten regelrecht locker von der Hand. Auch der Anime-Prügler Dragonball FighterZ steuert sich ebenso perfekt.

Bei Soul Calibur VI gibt es keine der klassischen Kreis-Bewegungen, die man aus dem 2D-Prügelspiel-Bereich kennt, doch auch hier fühlt man die volle Kontrolle zur Figur. Das flotte Gameplay des Titels sorgt dafür, dass wir auch schnell reagieren müssen. Mit den schnell erreichbaren Knöpfen für R1 und R2 können wir auch das Reversal Edge problemlos ausführen und darauf auch reagieren. Durch den Daija Arcade Stick geht das wunderbar.

Im Vergleich zum HORI Rap 4 Fighting Stick (rechts) ist der Daija Arcade-Stick von Nacon noch wuchtiger.

Um zu testen, wie sich der Stick bei einem regulären PlayStation 4-Titel schlägt, haben wir den aktuellen Spitzentitel Red Dead Redemption 2 ausprobiert. Wenig überraschend bei diesem Spiel ist, dass sich die sehr verwinkelte Tastenbelegung auf dem Arcade-Stick nicht ganz so natürlich anfühlt. Auch das Schießen fällt deutlich schwieriger, allerdings ist die Hardware nun auch für diese Art von Spiel nicht gemacht. Doch wer möchte, kann auch Rockstars neuestem Western-Epos mit Nacons schicken Arcade-Stick zocken.

Im Grunde gibt es nichts zu meckern an dem Daija Arcade Stick. Nur die Tatsache, dass die glatte Oberfläche der Frontplatte sehr stark Staub anzieht. Daher sollte man die Hardware nach dem Zocken am besten immer abdecken.

Doch so gut verarbeitete Qualität kommt auch mit einem hohem Preis. Wer mit dem coolen Stick antreten möchte, muss schon satte 169 Euro bezahlen. Zur Zeit tummeln sich auf Amazon und Ebay allerdings schon Preise von 199 Euro. Doch wer bereit ist, soviel Geld hinzublättern, bekommt auch enorm gut verarbeite Hardware mit ausgezeichneter Qualität.