TESTS

Rend

Wir konnten uns den Early-Access Titel Rend anschauen. Der RPG Survivaltitel ist wie weitere Genrevertreter ein Open World Spiel, hat aber eine klare Siegbedingung: Sammle und beschütze Spirits und besiege die anderen Fraktionen.

Louis Kugler · 14. Oktober 2018

Nachdem wir es auf der Gamescom bereits vorgestellt bekamen und antesten konnten, hatten wir nun die Gelegenheit Rend vom Entwickler und Publisher Frostkeep Studios etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Open World Sandbox Spiel erinnert grob an Ark, Rust oder vergleichbare Survivaltitel, hat im Gegensatz zu diesen jedoch eine klare Siegbedingung, die, sobald erfüllt, den Server resettet. Ziel des Spiels ist es, mit seiner Fraktion schneller „Spirits“ zu sammeln als dies die anderen beiden Fraktionen schaffen. Hierbei können pro Server zwar grundsätzlich unbeschränkt viele Spieler einer Fraktion ihre Treue schwören, es können jedoch zu jeder Zeit nur maximal 20 Spieler je Fraktion eingeloggt sein.

 

Technische Anforderungen und Performance

Bei den Anforderungen ist Frostkeep bislang noch etwas zurückhaltend. Unter den genannten Mindestanforderungen sind lediglich ein 2 GHz Dual Core Prozessor, 4GB RAM und eine DirectX10 kompatible Grafikkarte mit mindestens 1 GB Video RAM. Auf dem verwendeten System mit einem Ryzen 5 1600 mit 3,2 GHz, 16GB RAM und einer GeForce GTX 1080 konnten wir auf höchsten Einstellungen bei einer Auflösung von 3840 x 2160 (4K/UHD) im Mittel rund 45 fps erzielen. Positiverweise waren diese fps ziemlich stabil, es gab kaum Ausreißer nach oben oder unten und das Spiel fiel fast nie unter 35 fps. Damit lief das Spiel auf dem verwendeten System etwa so flüssig wie The Witcher 3 oder Assassin’s Creed Odyssey auf den jeweils fast höchsten Einstellungen und in 4K.

Bei einer Full-HD Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten konnten wir bei maximalen Einstellungen sogar 80-90 fps und auf niedrigsten Einstellungen etwa 120 fps erzielen. Wer bereit ist, an so einigen Grafikreglern zu drehen, sollte also auch auf älteren Maschinen ein flüssiges Spielerlebnis erzielen können.

 

Erster Eindruck

Der erste Eindruck ist sehr positiv, alle Einstellungen im Menü klappten ohne Probleme und die Verbindung zu den Servern verlief ebenso problemlos. Die Charaktererstellung ist, mangels anderer positiver Worte, wenig überladen. Wer Optionen wie in Conan Exiles oder Mass Effect: Andromeda erwartet, wird enttäuscht sein, bislang können lediglich Geschlecht, Frisur und Haarfarbe ausgesucht werden. Nachdem man sich für eine Fraktion entschieden und seinen Charakter erstellt hat, wird man in eine wunderschöne Welt gespawnt, die dazu anregt, zunächst einfach mal die Kamera  in alle Richtungen zu drehen. Das Tutorial beschränkt sich auf einige Bewegungsoptionen, jedoch befindet man sich zu Beginn in einem Steinkreis mit Steinen der Lehre, die das grundsätzliche Wissen über das Spiel vermitteln.

Der Steinkreis der Lehre

Spielerlebnis

Zunächst geht es darum, die grundlegenden Werkzeuge (Axt, Hammer, Sichel und Spitzhacke) zu craften und einige Survivalitems herzustellen. Hierbei sind die verschiedenen Werkzeuge für unterschiedliche Ressourcenquellen vorgesehen oder erzeugen unterschiedliche Items. Benutzt man zum Beispiel den Hammer auf Felsen bekommt man Steine, benutzt man den Hammer mit der rechten Maustaste bekommt man Feuersteine als sekundäres Element. Gleiches gilt für alle weiteren Ressourcenquellen sowie Werkzeuge. Hat man seine Werkzeuge, die man übrigens beim Tod nicht verliert wie die anderen Items, sowie erste Kleidung hergestellt, begibt man sich in die Welt hinaus und entdeckt ziemlich bald die Basis der eigenen Fraktion. Je nachdem wie alt der Server ist, ist diese entsprechend leer oder schon mit Handwerksbänken und Weiterem ausgebaut. Geschützt wird die Basis durch ein Kraftfeld, das allerdings durch gegnerische Spieler durchbrochen werden kann.

Im Gegensatz zu anderen Spielen des Genres sind die Menüs und Techtrees nicht nur komplex, sondern geradezu überfordernd. Verschiedene Tiers von sämtlichen Items, in diversen Unterkategorien sortiert, Skilltrees, Fraktionsübersichten und weiteres bieten zwar vielfältige Möglichkeiten, sind für Beginner des Spiels aber nicht leicht zu durchblicken. Ist man über die Anfangsphase hinaus, lernt man die vielfältigen Items aber zu schätzen und hat viele Möglichkeiten, seinen Charakter zu verbessern. Neben der klassischen Lebensanzeige und Ausdauer gibt es auch in Rend eine Anzeige für die Tragekapazität, für Hunger und Durst. Neben den Hotkeys für Werkzeuge und Waffen hat man darüber hinaus noch die Möglichkeit, eigene Items auf die Schnellleiste zu ziehen.

Eins der vielen Crafting Menüs

Wie bereits zu Anfang erwähnt, gewinnt man in Rend, indem man Spirits sammelt. Dies geschieht, indem man nachts Spiritgeister sammelt oder Spiritblumen sammelt. Neben dem Sammeln von Spirits und dem Craften von neuen Items ist es möglich, eigene Basen zu bauen, sowie sich im PVP zu versuchen. Hierbei ist es hilfreich, wenn man in einer festen Gruppe spielen und kommunizieren kann. Auch das Zähmen von Tieren ist in Rend implementiert, ist aber deutlich zeitaufwändiger als in beispielsweise Dark and Light.

Rend ist auf Steam im Early Access für 27,99€ erhältlich. Die Kritiken fallen zu etwa 61% positiv aus und die Spielerzahlen bewegen sich im niedrigen dreistelligen Bereich, es könnte also schwer sein, volle Server zu finden, auf denen das Zusammenspiel in der Fraktion am besten funktioniert.