TESTS

Shadowgate

Wir haben uns die Konsolenversion des Remakes von Shadowgate angesehen.

Lucas Rau · 25. April 2019

Bereits 2014 veröffentlichte Entwickler und Publisher Zojoi das Remake von Shadowgate für den PC. Das Remake wurde damals über Kickstarter erfolgreich finanziert und ist beispielsweise bei Steam erhältlich. Fünf Jahre danach können Konsoleros den Titel nun spielen. Zumindest wenn ihr eine Nintendo Switch, PlayStation 4 oder Xbox One euer Eigen nennen könnt.

Da der Titel bereits für den PC veröffentlicht wurde, ist die Konsolenversion nicht mehr als ein gewöhnlicher Port. Lediglich bei der Steuerung wurde der Titel für die Konsole angepasst. Leider ist das User Interface nicht wirklich poliert oder gut für die Konsole umgesetzt. Schade eigentlich, da es Titel wie Day of the Tentacle Remastered schon gut vorgemacht haben. Der größte Störfaktor beim Steuern des Spiels sind die Menüs. Zu viele Untermenüs und Möglichkeiten, auf die verschiedenen Kategorien zuzugreifen, machen es unhandlich. Außerdem dauert es einfach zu lange, bestimmte Items anzuwählen, da man sich vorher durch weitere Menüs klicken muss. Für ein Adventure eine große Schwachstelle.

Das Original von 1987 wurde im Remake komplett mit neuen Bildern, Räumen und Puzzeln ausgestattet. Außerdem finden sich nun vier Schwierigkeitsgrade, die auch schlechten Puzzlern den Erfolg ermöglichen. So wirken sich diese beispielsweise auf die Nutzungsdauer der Fackeln aus. Auch Räume oder Puzzle müssen auf den höheren Schwierigkeitsgraden anders angegangen werden. Spielt ihr auf dem leichtesten Setting werdet ihr allerdings einiges verpassen. Einige Puzzle werden einfach aus dem Spiel gestrichen oder Items haben keine Funktion, obwohl ihr sie einsammeln könnt. Zudem gibt es viele Fallen, die in den Tod führen, wobei dies auf dem leichten Schwierigkeitsgrad nicht so dramatisch ist. Dennoch merkt man dem Spiel gerade in diesem Bereich das ursprüngliche Alter an. Dies soll keinesfalls negativ sein, da Genrefreunde hier definitiv Spaß haben werden. Durch ein simples Quicksave/Quickload-Feature durch Drücken der Sticks, kann zudem viel Frust vermieden werden.

Die Rätsel sind zum Teil nicht auf Anhieb zu lösen und eher Trial-and-Error. Zwar habt ihr ingame einen Companion, einen Schädel, der auf Knopfdruck Hinweise gibt. Diese sind allerdings meistens wenig nützlich. Da das Spiel auch sonst ziemlich schwer ist, ist es aber keine Schande, auf leicht zu beginnen oder auch mal zu einem Walkthrough zu greifen. Die teils seltsamen Puzzles, vermutlich der Zeit des originalen Release geschuldet, machen dies nicht besser.

Leider gibt es keine Schnellreise zu den verschiedenen Räumen. So müsst ihr teilweise zehn oder mehr Räume zurück oder zwischen vielen Räumen hin- und herreisen, um manche Puzzles zu lösen. Hier fängt es auf der Launch-PlayStation an, nach einiger Zeit technisch schwächer zu werden. Läuft das Spiel am Anfang noch recht gut, vermehren sich nach einiger Zeit Hänger und Mikro-Ruckler. Da der Titel technisch überhaupt nicht anspruchsvoll ist, erklärt sich mir dies nicht. Mit Patches sollte hier definitiv noch ausgeholfen werden. Andererseits ist die Optik des Spiels hervorragend. Der Pastellstil von Chris Cold sieht einfach sehr gut aus und gibt dem Spiel einen gewissen Charme. Auch mit dem Sound können die Entwickler überzeugen. Wenn ihr den Retro-Charme gänzlich genießen wollte, könnt ihr in den Einstellungen Sound und Graphik des Originals einstellen. Ein nettes Feature, das viele Remakes bieten und immer wieder überzeugen kann.