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Game Developers Conference 2020 vorerst abgesagt aufgrund von Coronavirus

Nachdem unzählige Aussteller absagten, werden die GDC Events verschoben

Jan Markus Mäuer · 29. Februar 2020

Der neuartige Coronavirus Covid-19, der sich seit Anfang des Jahres rapide in China und zunehmend auch im Rest der Welt ausbreitet, hat auch Folgen für die Spieleindustrie. Nachdem für Nintendo und andere Hersteller Lieferengpässe für Hardware zu erwarten sind, haben nun auch Industrie-Events unter den Sorgen der Epidemie zu leiden. Nachdem kürzlich erst die „F8“, Facebook’s eigenes Event, bei dem neben Neuerungen der Social Media Plattform auch Neuigkeiten über die Oculus VR Plattform veröffentlicht werden, für Mai abgesagt wurde, wurde nun auch die GDC vorerst abgesagt.

Die Game Developers Conference, die jährlich im Frühjahr in den USA stattfindet, ist das vielleicht wichtigste Event für Spieleentwickler und Publisher, bei dem neue Kontakte geknüpft werden, Podiumsdiskussionen gehalten und auch einige Neuheiten präsentiert werden. Dieses Jahr sollte die GDC zwischen dem 16. und 20. März in San Francisco stattfinden.
Auch wenn dies sicherlich keine leichte Entscheidung für die Veranstalter gewesen ist, war die Entscheidung bereits diese Woche abzusehen. So haben viele große Aussteller bereits zuvor Ihre Teilnahme an der GDC abgesagt, darunter Sony, Microsoft, Epic Games, Facebook, Amazon, Unity und Electronic Arts.

Aussteller und Teilnehmer sollen volle Rückerstattungen bekommen, Teilnehmenden Speakern soll die Möglichkeit gegeben werden, ihre Panels als Video über die offiziellen GDC Videokanäle veröffentlichen zu können. Das im Laufe der GDC stattfindende Independent Games Festival und die Game Developers Choice Awards werden auch nicht wie gewohnt stattfinden, jedoch sollen auch hier Diskussionen und die Preisverleihungen via Twitch gestreamt werden.

Die GDC, bei der jährlich 25-30.000 Personen Teilnehmen, ist nur eine von vielen Großveranstaltungen, die International abgesagt werden. So wurde in Deutschland zuletzt die kommende Internationale Reise-Messe ITB abgesagt und die Sport-Messe FIBO auf die zweite Jahreshälfte verschoben. Selbst die Olympischen Sommerspiele in Tokyo könnten in Gefahr sein, wenn der Coronavirus bis dahin nicht unter Kontrolle gebracht werden kann.
Nach aktuellem offiziellen Stand sind weltweit geschätzt 85.000 Menschen mit dem Virus infiziert, wovon etwa 3.000 gestorben sind. Es ist zu erwarten, dass der größte Teil der Erkrankungen glimpflich verlaufen wird und viele Infizierte haben den Krankheitsverlauf bereits überstanden, jedoch ist die Sterblichkeitsrate von Covid-19 um ein vielfaches höher als zum Beispiel bei Gewöhnlichen Grippeviren und der Virus selbst ist in vielerlei Hinsicht noch unerforscht. Nach ersten Schätzungen könnte bis Ende April ein wirksamer Impfstoff gefunden werden.