TESTS

Riddled Corpses Ex (PlayStation Vita)

Nächstes Spiel von dem Entwickler Diabolical Mind für die PlayStation Vita – ob es dieses Mal gut geworden ist?

Anton Fedorov · 4. Januar 2019

Kennt ihr das Gefühl, ein Spiel zu spielen, welches komplett auf ein Smartphone-Free-2-Play-Modell ausgelegt wird, um die Mikrotransaktionen innerhalb des Titels zu pushen? Das wäre so insgesamt die Beschreibung von Riddled Corpses Ex, welches sich als ein vollwertiges Spiel für die PlayStation Vita ausgeben will. Die Formel ist einfach – ein Spiel mit diesem Konzept im Hinterkopf entwickeln, den Store für die Einkäufe zu streichen und für die andere Plattform, in diesem Fall PlayStation Vita,  zu veröffentlichen, ohne die Balancing-Schwierigkeiten zu fixen.

Den Anfang des erstes Levels von Riddled Corpses Ex bekommt ihr seeeehr oft zu sehen

Riddled Corpses Ex von Publisher COWCAT und Entwickler Diabolical Mind ist zwar nicht so schlimm, wie der vorige Titel Xenon Valkyrie+, den wir schon Mal getestet haben, bleibt jedoch weit hinter den positiven Erwartungen zurück. Diese positiven Erwartungen werden durch den Entwickler dank der retro-ähnlichen und für den Stil ziemlich ansprechender Optik hervorgerufen. Im Fall von Riddled Corpses Ex sind die pixeligen Sprites deutlich besser als bei Xenon Valkyrie+ modelliert und die Spielmechanik macht mehr Spaß. Trotz der positiven Bewertungen des Titels bei Steam (für mich persönlich unverständlich) schmeißt das Spiel einen mit dem Grind-to-Grind-Prinzip völlig aus der Spielspaßperspektive raus. Es geht auch nicht darum, dass der Titel „zu schwer“ gemacht oder in dieser Art kreiert worden ist, um die Rogue-Like-Betitelung zu bewahren. Man kann praktisch das erste Level des Spiels nicht mal durchspielen, ohne vorher einige Stunden das für die Upgrades benötigte Gold zu grinden. Und es wird auch nicht besser, egal wie weit man vorankommt.

Durch Schweiß und Mühe bekommt man die neuen Charaktere zu Gesicht, die bessere Waffen und Fähigkeiten vorzeigen können

Das möchtegern-anime-rogue-retro-smartphone-free-to-play-like Riddled Corpses Ex ist ein waschechter Twin-Stick-Shooter, bei dem man auf Zombies ballert, Charaktere freischaltet, weiter ballert und immer wieder die selben Level-Abschnitte für Gold spielt. Der Fortschritt mit den ersten Charakter-Upgrades ist sehr marginal – die Kosten für die permanenten Upgrades explodieren in den ersten Stunden förmlich und bringen nicht so viel weiter. Löblich sind die Spezialfähigkeiten der einzelnen Spielcharakteren und die teils coolen Bossgegner. Die Geschichte selbst rückt bei dem Gegrinde so in den Hintergrund, dass es nach einigen Stunden vernachlässigbar wird, da man diese einfach vergisst oder wegen der Spielmechanik gar nicht mehr auf dem Schirm hat.

Yay, man schießt wie in jedem Twin-Stick-Shooter…

Man sieht dem Spiel auch sehr den Versuch die Leute mit dem Pseudo-Retro-Look-Feeling zu locken oder somit die künstlich hervorrufene Schwierigkeit zu rechtfertigen… Leider ist da bis auf den trendigen Pixel-Look nichts, was mit Retro zu tun hätte. Das Fortschrittssystem verwehrt einfach einem das Weiterkommen, da die Anzahl der Gegner auf dem Bildschirm und der Schaden, den man erbringt, in gar keiner Relation zu einander stehen. Man läuft jedes Mal praktisch gegen unsichtbare Wände, die stark an den Schaden der vorhandenen Waffen gebunden sind. Diese kann man auch nur durch das Character-Upgrade und somit mit dem erbeuteten Gold höher stufen. Die virtuellen Wände lassen sich ungefähr am folgenden Muster erkennen: das erste Level ist komplett erst ab Level 5, das zweite ab Level 10 usw. schaffbar. Das Grinding steigt jedoch exponentiell und verdirbt völlig Spaß und die Zeit, die man an dem Bildschirm der portablen Konsole verbringt.

Den Trailer zu Riddled Corpses Ex findet ihr hier: