TESTS

Thumper

Reise durch die Rhytmus Hölle, jetzt auch auf Oculus Quest

Jan Markus Mäuer · 31. Mai 2019

(Verfügbar für PC, PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch, Android, iOS, Oculus Rift, Oculus Quest und Oculus Go, getestet auf Oculus Quest)

Rhytmus Spiele sind üblicherweise recht…unbeschwerte Dinge. Poppig bunt fröhliche Tanz Spiele, Geschicklichkeitsspiele die “funky” sind, das Ausleben von Rockstar-Fantasien mit Plastikinstrumenten – solche Sachen.

Thumper ist eine seltene Ausnahme. Das Spiel bezeichnet sich selber als “Rhythm Violence” und es ist, ja, brutal. Intensiv. Und auch wenn nicht gruselig, dann sicherlich “unheimlich”. Gepaart mit einem basslastigen Industrial Soundtrack, der oft genug selber “Silent Hill esk” ist, ist Thumper auch Jahre nach dem ersten Debüt auf PlayStation 4 und PC eine recht einzigartige Angelegenheit.

Im Spiel kontrolliert man eine Art Weltraum-Metal Käfer, der entlang einer endlosen sich windenden Strecke über ein endloses nichts jagt. Während man durch Tunnel und an seltsamen organischen Gebilden vorbeirast, muss man Hindernissen auf der Strecke ausweichen (oder diese durchbrechen) und sich in scharfe Kurven legen damit man nicht an diesen aneckt. Regelmäßig tauchen Bosse auf, gigantische metallische Monster am Horizont, die einem zusätzliche Hindernisse entgegenwerfen und durch das aktivieren von Power Ups zerstört werden. Wie jedes gute Rhymusspiel gibt es eine Bewertung in Checkpoints sowie am Ende eines Levels, und wem das Basisspiel nicht reicht, der bekommt am Ende einen nochmals schwereren New Game + Modus, der gleichzeitig höhere Punktzahlen erlaubt.

In der Praxis ist es recht simpel, eine Kombination aus einem Button sowie Stick-Eingaben, aber das ist ja recht üblich für Rhytmusspiele und Thumper wird sehr schnell sehr intensiv. Es ist sehr flott und schwer und verlangt schnelle Reaktionen, und mit der bedrückenden Atmosphäre hat man das Gefühl, immer an den eigenen Limits zu kratzen (was man wahrscheinlich früher oder später auch tatsächlich tut). Dabei ist der stilvolle Look ähnlich einzigartig wie die Atmosphäre, auch wenn sich dieser nie wirklich dramatisch ändert und das Spiel hauptsächlich eine Eskalation von zusätzlichen Hindernissen bietet, gepaart mit diversen (aber ebenfalls irgendwie ähnlichen) Bossdesigns.

Wie erwähnt, ist das Spiel in diversen Formen bereits 2016 erschienen, mit einer später erschienenen Nintendo Switch Version (die ich nicht persönlich testen konnte, aber wohl anderen Versionen des Spiels in nichts nachsteht), einem Smartphone und Oculus Go Ableger im letzten Jahr und schlussendlich nun einem Port für das neue Oculus Quest Standalone Headset.

Das Spiel wurde mit Virtual Reality im Sinn gemacht, auch wenn es hier nicht unähnlich zu Tetris Effect letztes Jahr ist. Soll heißen: Spielerisch profitiert Thumper nicht von VR, angesichts dessen das sich das Spiel ohne jedwede Bewegungssteuerung spielt und man permanent gerade ausblickt. Gleichzeitig jedoch addiert die Immersion in einem VR Headset zur exzellenten Atmosphäre und gibt dem Spiel zusätzliche Intensität und eine massivere Empfindung der Größenverhältnisse. Daher verliert man zwar nicht viel auf “2D”-Bildschirmen, dennoch spielt es sich nochmal etwas besser in VR.

Die Oculus Quest Version im speziellen ist Mutmaßlich auf einem Level mit der Smartphone Version des Spiels, aber außerhalb von ein paar fehlenden Shader Effekten und etwas “Bloom” Beleuchtung bleibt der Stil und die Optik von Thumper voll erhalten und Unterschiede fallen nur im direkten Vergleich auf.