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Belgien: Ermittlung gegen EA gestartet, Klage wegen FIFA „Loot-Boxen“ möglich

Belgien geht den nächsten Schritt im Glücksspielstreit

Jan Markus Mäuer · 11. September 2018

Im April berichteten wir, dass die Belgische Glücksspielkommision, wie zuvor auch die niederländische, Loot-Boxen in Ihrer Verwendung in diversen populären Titeln nach deren Auffassung als Glücksspiel zu deklarieren sind, und damit ohne entsprechende Lizenz illegal.

Seitdem hat sich einiges getan. So hat Activision-Blizzard Loot-Boxen in Overwatch und Heroes of the Storm in Belgien deaktiviert, genauso Valve für Counter-Strike: Global Offensive und 2k Games für die NBA 2k Serie.

Nur EA will bisher nicht auf die Entscheidung der Komission reagieren. Die Vorwürfe gegen FIFA 18 wurden abgewehrt, Im April erklärte die Firma das die Entwicklung und die Implementierung des Spiels verantwortungsvoll und unter Beachtung regionaler Bestimmungen von statten fand. Geschäftsführer Andrew House präzisierte im Mai das FIFAs Loot-Boxen, besser gesagt die virtuellen Kartenpakete für den Ultimate Team Modus kein Glücksspiel seien, da die Anzahl der enthaltenen Items vorher festgelegt ist und keine Möglichkeiten seitens EA angeboten oder authorisiert werden, In Game Items für Echtgeld einzutauschen oder zu verkaufen. Somit blieb FIFA 18 auch für den belgischen Markt unverändert und es wurden keine anderweitigen Pläne für das kommende FIFA 19 gemacht.

Jetzt im September ist die Geduld der belgischen Glücksspielkommision am Ende. Diese hat den Fall nun dem Parkett in Brüssel vorgelegt und verlangt eine Klage gegen EA. Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt nun strafrechtlich gegen EA und prüft, ob sie den Videospielriesen verklagen werden.

Damit könnten EA nun hohe Strafen drohen, wie auch ein erheblicher Umsatzverlust: Gewinnt der Staat, könnten FIFA 18 und 19 in Belgien aus dem Verkehr gezogen werden und selbst wenn nicht, in ihrer „Loot-Box Form“ nurnoch Volljährigen unter Auflagen angeboten werden.